Beschneidung:
Ärzteverband besorgt
– Regierung kuscht

Ja, es geht mal wieder um das Thema Beschneidung. Als Beschneidungsopfer liegt mir dieses Thema sehr am Herzen, weil ich immer deutlicher unter den Folgen der Beschneidung zu leiden habe.

Die Argumentation von Alice Schwarzer ist ja nun auch endlich wiederlegt, dass Frauen durch beschnittene Männer weniger mit Geschlechts- und anderen Krankheiten angesteckt würden. Dies ist ja eben nicht so. Bei dieser Argumentation ist allerdings auch wieder auffällig, dass lediglich das Wohl der Frau als Kriterium genommen wird und das Wohl des Mannes wieder einmal vollkommen belanglos ist.

Ich hätte Frau Schwarzer auch erklärgen können, warum dies nicht so ist. Allerdings natürlich nicht praktisch. 😉

Heute habe ich auf Genderama gelesen, dass sich der Ärzteverband in der Frankfurter Rundschau besorgt in diesem Thema zeigt. Massive Kritik richtete der Verband an die Politik wegen des im Jahr 2012 im Eiltempo verabschiedeten Beschneidungsgesetzes. Soweit ich weiß, war der Ärzteverband die letzte Zeit immer kritisch gegenüber der Genitalverstümmelung bei Jungen eingestellt.

Nach dem neuen Gesetz sind Beschneidungen aus religiösen Motiven bei Jungen nach wie vor erlaubt. Säuglingen wird dementsprechend nach wie vor ein Teil des Körpers entfernt, was zu schwerwiegenden Veränderungen für die Psyche und die Sexualität einher geht. Der Vorgang der Beschneidung soll zwar nun geregelter vonstatten gehen, was aber nichts daran ändert, dass Menschen unter gesetzlicher Absegnung verstümmelt werden und ihnen damit z. T. psychische und sexuelle Probleme zugemutet werden.

Auch hier gilt wieder einmal:
Man stelle sich das ganz einmal mit kleinen Mädchen vor.
Neofeministinnen sprechen bei sowas von „double standards“.

„Das Gesetz sieht vor, dass sie im Alter bis sechs Monate auch von Nicht-Ärzten beschnitten werden dürfen, sofern diese nach den Regeln ärztlicher Kunst verfahren.“ Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Jeder Stümper darf eine Beschneidung vornehmen, solange er einen gewissen „ärztlichen Schein“ wahrt. Wer will das denn kontrollieren? Wie qualifiziert man sich denn für die „Regeln der ärztlichen Kunst“? Ich dachte, es hätte in Deutschland seinen Sinn, dass man zunächst einmal Medizin studieren muss, bevor man chirurgisch tätig wird. Dies gilt anscheinend nur, wenn weibliche Wesen operiert werden sollen.

Mir selbst macht der Vorgang des Beschneidens ja weniger Sorge, als die Folgeerscheinungen. Alice Schwarzers Lieblingsargument für die Verstümmelung wurde ja nun entkräftet. Obwohl ich mich immer mehr über dieses dämliche Argument aufregen kann. Man kann doch Menschen nicht verstümmeln, nur weil das andere Geschlecht dann evtl. weniger mit irgendetwas angesteckt werden würde. Das zeigt doch wieder nur die Wertigkeit der Geschlechter, die Frau Schwarzer so hat. Männer verstümmeln geht also vollkommen in Ordnung, wenn die Frau etwas davon haben könnte. Das ist doch menschenverachtend. Ja, Frau Schwarzer, der Mann ist auch ein Mensch.

Der Präsident des Ärzteverbandes führt weiterhin aus, dass das neue Gesetz Jungen immer noch nicht das Recht auf Selbstbestimmung („Ich möchte nicht unnötig operiert werden!!“) und körperliche Unversehrtheit („Ich möchte nicht beschnitten werden!“) gebe. Rechte, die jeder Mensch in Deutschland haben sollte. Diese Rechte werden allerdings Jungs bis zum Alter von 6 Monaten verwehrt.

Auch hier gilt wieder einmal:
Man stelle sich das ganz einmal mit kleinen Mädchen vor.
Neofeministinnen sprechen bei sowas von „double standards“.

Hartman verweist auf die deutsche Geschichte als Grund für die schnelle Entscheidung des Bundestages über das „Beschneidungsgesetz“ und die wissenschaftliche Fragwürdigkeit der Begründungen zu diesem Gesetz. «Wir sind der Meinung, dass man vor den Religionsgemeinschaften gekuscht hat. Wobei ich behaupten möchte: Wenn es nur um die Muslime gegangen wäre, hätte es kein Gesetz gegeben.»

Ich traue mich solche Dinge nicht mehr auszusprechen, da ich bereits mehrfach als jemand beschimpft worden bin, der ich nicht bin. Es ist aber zu auffällig, dass nach dem Beschluss des Europarates auch die männliche Beschneidung als Grund zur Besorgnis zu sehen, Israel direkt laut Einspruch erhoben hat. Wenn es um Menschenrechte geht, sollte andere Staaten und deren Einsprüche total egal sein.

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