erzaehlmirnix – Blogstöckchen
„Maskulismus“

Edit:
Jetzt mal in Ruhe, damit man auch weiß, worum es geht. 😉

Also, erzaehlmirnix hat sich Folgendes überlegt:

„Ich habe mir überlegt, ein kleines Blogstöckchen zu werfen und zu schauen, ob es jemand aufheben will. Ich verlinke jetzt keinen, da die üblichen Verdächtigen schon irgendwie darauf stoßen werden. Es geht im weitesten Sinne um euer Verhältnis zum Maskulismus und ist für die gedacht, die sich selbst irgendwo im Bereich Maskulismus verorten oder sich mit dem Thema beschäftigen.“

Dem will ich mich ohne explizite Einladung anschließen. 😀

Die Fragen sind toll. Will ich nur mal anmerken.

Hier gehen wir nun:

  1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?


    Mein Maskulismus ist erstmal eine Erinnerung an mich selbst, dass ich meine wegsozialisierte Männlichkeit wieder entdecke und zu schätzen lerne. Mein Maskulismus ist aus der Not geboren, als ich erkannt habe, wie sehr die Rechte von Männern mittlerweile mit Füßen getreten werden. Dafür musste ich allerdings erst alleinerziehend werden. Vorher war ich genauso beeinflusst von einer extrem feministischen Pädagogik und Gehirnwäsche durch die Medien, dass ich selbst schon männerfeindlich geworden war.

    Testosteron war ein negativ geprägter Ausdruck für mich. So langsam entdecke ich seinen wahren Wert wieder.
    Auch ich muss an dieser Stelle meinen eigentlichen Humanismus erwähnen. Arne Hoffmann hat in seiner Beantwortung des Bilderstöckchens sehr schön aufgezeigt, dass er auch Diskriminierung von Frauen sieht. Ich hoffe, dass ich einen ebensolchen Blick habe und möchte auch niemals die Belange aller Menschen aus den Augen verlieren. Momentan sind Männerrechte aber Hauptordnungspunkt bei mir, da es momentan so aussieht, als dass alles immer schlimmer wird.

  2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?


    Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich weiß nur, dass ich ihn zuerst als Maskulinismus für mich bezeichnet habe. Dann hatte ich eine Zeit, in der ich mich gegen diesen Begriff gewehrt habe, weil ich ja doch Humanist bin usw. Irgendwann stellte ich aber fest, dass man als Maskulist direkt angefeindet und beschimpft wird. Da ich anscheinend nur glücklich bin, wenn es schmerzt, wurde in mir mein lange vergessener Rebell geweckt. Nur wer kontrovers ist, wird etwas extrem Verfahrenes ändern.

    Ich bekomme auch hin und wieder noch von männlicher Seite Kritik, dass ich mich mittlerweile als Maskulist bezeichne. Mittlerweile bin ich ja schon soweit, dass ich mich hin und wieder ironisch als Masku-Troll bezeichne, da man von feminististscher Seite ganz schnell als solcher beschimpft wird, auch wenn man versucht ganz vorsichtig und sensibel in einer Diskussion zu treten.

  3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?


    Rechte alleinerziehender Väter, häusliche Gewalt, psychologische Unterstützung von Männern, gesellschaftliche Unterstützung im allgemeinen

    So richtig betroffen macht mich allerdings, wie ekelhaft über Männer in sämtlichen Medien gesprochen wird. Männliche Politiker sind auf einmal alle Testosteron-gesteuerte Brunfthirsche usw. Auch die Darstellung von Gewalt gegenüber Männern in TV, Film, Werbung usw. widert mich mittlerweile total an. Es ist ja extrem lustig, wenn eine Frau einem Mann „in die Eier tritt“. Es gibt viele Beispiele dafür, wie sehr der Mann mittlerweile entwertet wird.

    Am brutalsten finde ich es, wie mein Sohn bereits im Kindergarten und jetzt in der Schule sozialisiert wird:
    Er wird praktisch so sozialisiert, dass seine natürliche Männlichkeit nichts wert und sogar schlecht ist. Das erschrickt mich sehr. Das hat etwas von „Rassentheorien“.

    Momentan bin ich von Anfeindungen im persönlichen Bereich betroffen, was mich sehr traurig macht, da ich weder frauen- oder gar menschenfeindlich bin.
    <heulmodus>Dabei meine ich es doch für uns alle einfach nur gut.</heulmodus>. Ein Mensch, der mir sehr viel bedeutet, positioniert sich momentan gegen mich, weil ich dieser Person einfach nur einen Spiegel vorgehalten habe und auf die unterschiedliche Sichtweise auf die Geschlechter aufmerksam gemacht habe. Sowas macht mich traurig; zumal keinerlei bösen Worte gefallen sind. Es reicht sachliche Kritik, um sich als Maskulist ins Abseits zu stellen.

  4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?


    Ich bin gegen einen komplett maskulistischen Staat. Ich schätze die Meinung von Frauen als erweiternd und bereichernd. Ein maskulistischer Staat müsste wiederum auf feministischer Seite etwas tun. Ich bin für eine gleichberechtigte Beteiligung beider Geschlechter an einem Staat. Damit meine ich nicht gleichgestellte Beteiligung. 😉

  5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?


    Es heißt „women“. 😛 Es gibt kein Plural „s“ oder gar „z“ in women. 😛

    Ich habe die Seite der Frauen etwas aus den Augen verloren. Ich glaube, Frauen werden in vielen Beziehungen grundsätzlich erst einmal nicht ernst genommen. Was mir momentan am meisten auffällt ist, dass es Frauen von feministischer Seite schwer gemacht wird:
    Frauen, die sich für ein Dasein als Hausfrau entscheiden, werden verurteilt und beschimpft. „Heimchen am Herd“ ist einer der Ausdrücke, die ich total widerlich finde.
    Frauen beschneiden sich durch ihren Feminismus selbst in ihrer Meinungsfreiheit, wenn ich sehe, wie die Meinungen von Frauen durch andere Frauen weggewischt werden. Das tut mir immer extrem leid. Frauen müssen sich mittlerweile genauso gegen Feminismus zur Wehr setzen wie Männer.

    Ich glaube, der Maskulismus spielt für Frauen keine besonders große Rolle, da die „Gesellschaft“ erst einmal dami beschäftigt ist, Maskulisten Titel zu verleihen, die ihnen nicht gerecht werden und sie diskreditieren. Ich glaube, dass Frauen selbst erkennen müssen, wie schädlich viele Tendenzen in der Gesellschaft auch für sie sind. Auch wenn diese Dinge sie nur indirekt betreffen, sind sie doch betroffen. Eine Welt ohne Männer funktioniert genauso wenig wie eine Welt ohne Frauen.

  6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?


    Ich befinde mich – zum Glück? – in meiner eigenen maskulistischen Blase. Natürlich stören mich gewisse Tendenzen, die aber in nahezu jeder Bewegung festzustellen sind. Dort, wo sich Menschen versammeln, sammeln sich oftmals auch Tendenzen im Meinungspool, die nicht wirklich akzeptabel sind. Das ist aber kein reines Problem des Maskulismus.

    Mich nerven Stammtischparolen. Die nerven mich aber an jeder Stelle.

    Was mich am meisten stört, liegt nicht am Maskulismus, sondern an der Sichtweise auf den Maskulismus. Ich bin ein sehr linksgerichteter Mensch mit hohen sozialen Ansprüchen. Aufgrund meiner tiefen Überzeugung, dass etwas für Männer getan werden muss, habe ich in „linken Umgebungen“ oftmals – gefühlt! – einen schlechten Stand und traue mich dort oftmals nicht auf Männerrechte aufmerksam zu machen. Trotzdem habe ich gerade an dieser Stelle noch etwas vor. 😉

  7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?


    Man wird recht schnell in die Naziecke gestellt und wird praktisch aus der Diskussion genommen. (Definitionsmacht, weiße Männer können sowieso nicht diskriminiert werden usw.)
    Die Diskussionskultur aktuelle Feministin liegt am Boden. Sie ist widerlich.
    Gerade mir als „linke Humanist“ tun manche Dinge einfach nur weh. Das ist vor allem so, weil ich eine s. g. HSP – also ein Hypersenseibelchen – bin.

  8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?


    Deutschland ist momentan in einem Winterschlaf, was die Wahrnehmung von Realität und Politik anbelangt. (Siehe Genderismus, NSA, Bundesregierung usw.)
    Wenn ich das Geld, die Zeit usw. hätte, würde ich das Gehirnwäschemittel der Regierung einsetzen – das TV. Ich würde versuchen, mit ehrlichen ernsten und vor allem auch witzigen Beiträgen auf viele Missstände aufmerksam zu machen.

    Ich würde vor allem versuchen etwas gegen die fortschreitende feministische Radikalisierung in Parteijugendorganisationen zu tun. Manche Tendenzen dort sind verabscheuungswürdig.

Bisherige Antworten:

Man entschuldige bitte, wenn das alles wieder recht schnell „hingerotzt“ wurde. Aber es ist kurz vor Weihnachten und ich habe einen Sohn, der mit mir feiern möchte. 😉
Ich hoffe, dass mein Sohn seine Männlichkeit mit jedem Weihnachten weniger zu hinterfragen braucht.

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10 Gedanken zu „erzaehlmirnix – Blogstöckchen
„Maskulismus“

  1. Ich treibe mich fast ausschließlich in linken Kreisen herum und dort „brodelt“ es stellenweise gewaltig. Gerade weil die eigene Wahrnehmung der Welt als Mann und die „Argumente“ der Feministinnen einfach nicht zueinander passen.

    „Du hast ja recht aber im JZ würde ich das nicht an die Wand schreiben wollen“ habe ich schon häufiger gehört. Das Problem ist da einfach die „Sexismus/Rape Culture/Macker“-Keule und Kritiker werden dann einfach aus linken Zusammenhängen gemobbt obwohl Blödsinn wie ein „Tanzverbot“, weil das ja nur zur Schau gestellte Männlichkeit ist und man sowieso nur pogt/mosht um sich entweder zu Prügeln oder eine Ausrede zu haben um anwesende Frauen belästigen zu können, sehr vielen Männern (und Frauen!)
    bitter aufstoßen.

    1. Es ist besorgniserregend, dass Feministinnen die linke Szene anscheinend am schlimmsten unterwandert zu haben scheinen.

      Ich taste mich gerade vorsichtig heran, wie weit ich wie gehen kann. Ich habe schon vor, meine Vorstellungen von einer gerechten sozialen Welt einzubringen, auch wenn diese konträr zum Feminismus steht. Ich bin ja der Ansicht, dass gerade die linke Szene eine Szene der sozialen Ideen und Vorstellungen ist, die sich nicht durch faschistische Tendenzen des Feminismus in die Schranken weisen lassen darf.

      Ich habe halt nur Angst, dass ich in bestimmten Kreisen durch gewisse Äuerungen direkt ausgeschlossen werde.

      1. Nachvollziehbar, ich wollte im „heimischen“ AJZ mal eine Männergruppe ins Leben rufen und bei ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen wurde auch direkt abgeblockt: „Klingt ganz gut aber das können wir nicht bringen“.

    1. Weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich da erst seit einer weile mehr drauf achte, aber gefühlt liest man häufiger kritik am feminismus. Ich glaube, dass sich da langsam was bewegt.

      1. Ja, es ist scheinbar so.

        Es werden immer mehr Blogs. Es bewegt sich langsam etwas. Das Problem ist halt, dass es lange nicht reicht, wenn sich im Volk etwas bewegt.

        Das Problem sind die Stellen, die für den s. g. Staatsfeminismus verantwortlich sind. Es gibt nämlich kein Gender Pay Gap, sondern ein

        Politician People Gap – oder wie auch immer.

        Es wird zunächst eine lange, lange Zeit mit dem Feminismus weitergehen und sich auch noch verschärfen. Ich gehe von ca. 30 bis 50 Jahren aus. Ich bin da pessimistisch.

        Es hat ja auch sehr lange gedauert, bis Deutschland gerafft hat, dass Atomenergie SCHEISSE ist. In manchen Ländern merkt man es ja immer noch nicht.

        Das ist ungefähr mit dem Feminismus vergleichbar. Hauptsache aber, die Verantwortlichen klopfen sich eklig selbstgerecht auf die Schultern.

        Es ist ein langer, weiter Weg. Ich habe diesen Weg wegen meinem Sohn eingeschlagen.

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