Richtig:
„Armselige Argumentation“

Bei Genderama habe ich heute diesen unfassbaren Artikel – bzw. Kommentar – der „Bild am Sonntag“ gelesen.

In „Armselige Argumentation“ bringt „Liebling der WocheMarion Horn – wer immer das auch ist – ihre ganz eigene, sehr weibliche, armselige Argumentation. Sie schreibt, dass es eher ein Argument für eine Vergewaltigung durch Karl Dall sei, dass er die offenbar psychisch kranke Stalkerin kannte. Es hätte nichts mit der eigentlichen Sache zu tun, dass sie mehrere Prominente offensiv gestalkt habe. Vergewaltigungen würden ja zumeist im Bekanntenkreis stattfinden. Daher wäre es ein Argument für eine Vergewaltigung, dass Karl Dall die Frau persönlich kannte.

Stellt die gtue Frau Horn damit Frauen einen Freifahrtschein für Stalking und Vergewaltigungsvorwürfe aus? Ich meine schon. Ihre Argumentation, dass es für eine Vergewaltigung spricht, dass Herr Dall die Dame kannte, ist eine wirklich armselige Argumentation. Man stelle sich einen etwas anders gelagerten Fall vor, in dem eine Frau allein aus der Bekanntschaft zu einem Mann heraus eines Verbrechens beschuldigt werden würde. Das wäre dann wohl wieder sexistische Kackscheiße, Frau Horn, oder?

In Zukunft reicht es dann, wenn eine Frau sich kurz bei einem vorstellt, um einen gerechtfertigten Vergewaltigungsvorwurf anzuzeigen. Ja, der Mann als Generalverdächtigter. Wenn es einen Vergewaltigungsvorwurf bekräftigt, eine Frau zu kennen, möchte ich bald keine Frau mehr kennen.

Falls diese Frau Herrn Dall tatsächlich nachgestellt hat, die beiden also wirklich Kontakt hatten, dann spricht das eigentlich eher für ihre Version der Geschichte.

Vergewaltigungen unter Fremden sind extrem selten.

Genau! Männer, die mehr als zwei Worte mit einer Frau wechseln, ob diese psychisch krank ist oder nicht, sind von Anfang an verdächtig!

Die Aufzählung ihrer „angeblichen Argumentationskette“ – vor allem über das Aussehen, des möglichen Opfers – geht zumindest für mich an jeder Realität vorbei. Ich kenne lediglich einige der Fakten bezüglich des Falles. Das Aussehen der angeblich Vergewaltigten kenne ich z. B. überhaupt nicht. Es interessiert mich auch nicht.

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10 Gedanken zu „Richtig:
„Armselige Argumentation“

  1. So unbedingt wissen musste ich das jetzt nicht, aber es zeigt, dass man auch ohne irgendwas zumindest „Chefredakteuse“ werden kann. 😀

  2. Über die unglaubliche Dummheit dieser Argumentation habe ich mich auch schon aufgeregt. Aber wo „Armselige Argumentation“ drauf steht ist auch armselige Argumentation drin, der Leser war gewarnt…

    Wobei einer ihrer Denkfehler eine klassischer ist: Sie vertauscht bei einer bedingten Wahrscheinlichkeit das Ereignis und die Bedingung. „Vergewaltigungen unter Fremden sind extrem selten“ ist nichts anderes als
    (OT: wenn ich mehr als 7 Zeilen eintippe. verschwinde der absenden-button?!?)

  3. (Fortsetzung. Diesmal wächst das eingabefeld nicht ind der absenden-Button bleibt sichtbar. Kurios.)

    P( Mann und Frau kennen sich | Mann vergewaltigt Frau ) = 0.9

    Daraus wird:

    P( Mann vergewaltigt Frau | Mann und Frau kennen sich ) = 0.9

    Also: wenn die beiden sich kennen, dann ist der Mann der Täter.

    Eigentlich reicht aber auch gesunder Menschenverstand, um den Denkfehler zu erkennen. Ich frage mich, wie jemand, der derart unqualifiziert argumentiert, auf so einen Position kommen kann.

  4. Das wurde einmal festgestellt. Ja. 😀

    Die müssen aber alle in dieser Art des Journalismus arbeiten – wegen des fiesen Patriarchats, weißt Du. Die lesen den ganzen Mist wie Lisa, Frau im Spiegel, die Aktuelle usw. ja auch gar nicht. 😉

    …ich stelle mir gerade diese ganzen bösen Männer vor, die ihre Frauen morgens dazu zwingen in diesen Redaktionen zu arbeiten und dann auch noch, den ganzen Mist zu lesen…. 😀

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