Blutwerte eines Veganers

So, heute muss ich mal angeben. Da ich ja schon öfter Kritik wegen meines Veganismus zu hören bekommen habe – ich wurde als kontrovers und unvernünftig usw. bezeichnet.
Damit ich meine Ruhe habe, sage ich schon immer direkt, dass mein Sohn nicht vegan lebt, damit ich nicht noch die Keule des „unvernünftigen Vaters, der sein Kind gefährdet“ übergebraten bekomme.

Mein Sohn lebt teilzeitvegan. Das soll heißen: Zuhause ernährt es sich von dem, was er von mir so unverantwortlich vegan vorgesetzt bekommt. In der Schule und in seiner Freizeit ernährt er sich seinen Freunden angepasst. Wenn er in der Schule und bei Freunden isst, isst er halt das, was seine Freunde auch essen. Das hat soziale Gründe, weil ich ihn nicht von vorne herein ausschließen möchte. Man kann darüber diskutieren, was das moralisch für mich bedeutet; denn eigentlich dürfte ich es nicht gestatten. Ich tue es aus diversen Gründen dennoch.

Ach so… Ich wollte doch angeben. :mrgreen:

Ich habe meine Blutwerte checken lassen.

blutwerte

Die Werte sind nicht schlecht für einen trockenen Alki und ex-Raucher, wa? Einige Werte lassen sich noch optimieren, aber ich lebe ja auch erst seit fast zwei Jahren vegan. Das Vitamin B12 substituiere ich im übrigen, falls es Fragen gibt.

Schade nur, dass ich jahrzehntelang nicht so gut mit mir und meinem Körper umgegangen bin. Ansonsten würden die Zeichen wohl auf Methusalem stehen. Ich wollte das alles nur mal anmerken, weil ich doch so kontrovers bin. Dieses ewige Gemotze, dass der Mensch ja Fleisch essen muss usw. ist zum einen total hohles Geschwätz und zum anderen dient es nur dazu, die eigene Trägheit bezüglich seiner Ernährung zu rechtfertigen.

Go vegan.

Ich bin außerdem auch sehr wenig bis gar nicht krank. Trotz eines Sohnes, der ständig Viren usw. importiert. 😀

Mein Sohn ist im übrigen „Teilzeit- Veganer„, weil er kein reiner Veganer sein will.

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20 Gedanken zu „Blutwerte eines Veganers

  1. Glückwunsch 😉 In der Tat isst es vor allem Denkfaulheit und sonstige Bquemlichkeit, warum Menschen an der Fleischkost festhalten. Gleichzeitig ist es aber immer wieder witzig zu beobachten, wie unterschiedlich die Ernährung bei Mann und Frau bewertet wird. Frauen sind dann modernerund klimafreundlicher als Männer, wenn sie vegetarisch oder vegan leben, Männer hingegen sind dann unvernünftig, kontrovers oder ihnen ist der „Pimmel abgefallen“ (Kebekus).

    Gut übrigens, dass Du Deinem Sohn die freie Waahl läßt. So kann er alles ausprobieren und sich selbst entscheiden, welche Kost er später bevorzugt, wenn er die Zusammenhänge versteht.

    1. Dass ich meinem Sohn die Wahl lasse, ist eher praktischer Natur:
      Ich bekomme schon genug Kritik an den Kopf geworfen, dass muss ich meinem Sohn nicht schon antun. Außerdem muss ich mich wegen meines Sohnes nicht rechtfertigen. Ich werde schon „kontrovers“ genug wahrgenommen.

      Rein moralisch-ethisch müsste ich eigentlich anders handeln.

      Was noch dazu kommt: Kinder rebellieren gerne gegen ihre Eltern. Wenn ich eine Rebellion bezüglich seiner Ernährung herausfordere, ist niemandem damit geholfen. Sein „nicht-veganer Konsum“ ist außerdem überschaubar. Wenn jeder sich so wie mein Sohn ernähren würde, wäre diesem Planeten schon sehr geholfen. 😉

      Das Zitat von der süßen Frau Kebekus muss ich mir mal im Original ansehen.

  2. Hallo Herr Pelz,

    Zitat:
    „Trotz eines Sohnes, der ständig Viren usw. importiert.“

    Ist auch nicht verkehrt, wenn der Mensch „hier und da“ in Kontakt mit „natürlichen“ Bakterien, Viren usw. kommt. Zuviel Hygiene schwächt das Immunsystem.

    Mit Veganerie kann ich mich nicht anfreunden. Dafür esse ich viel zu gerne Fleisch, aber auch Erbsen, Möhren, Spinat usw. Was ich allerdings stark reduziert habe, ist das Trinken von Milch, weil ich auch der Meinung bin, dass Milch so gesund nicht ist. Hin und wieder lege ich auch einen „essfreien“ Tag ein. Heute zum Beispiel, ich bin gestern ganz bewusst nicht einkaufen gegangen damit mein Kühlschrank leer bleibt.
    Das mache ich aber nicht aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen – sondern weil ich mich nach so einen essfreien Tag (waren auch schon mal 2 Tage) so richtig aufs essen freue. 🙂

    Gruß, Ralf

    1. 😀 – Das ist doch schön, wenn Du Dich des Essens erfreuen kannst. 🙂

      Das mit dem “Virenimport” war ja auch nicht kritisch gemeint. Es sollte nur ausdrücken, dass ich relativ viel mit Viren und dergleichen in Berührung komme. Ganz schlimm war es am Anfang als mein Sohn in den Kindergarten gekommen ist. Da war ich dann doch tlw. hin und wieder krank.

      Diese ständige “Überhygienisierung” soll ja z. B. Allergien fördern. Wir leben ja in einer “2er-Männer-WG” und müssen den Ansprüchen anderer – speziell der der Frauen – nicht gerecht werden. 😀

      An Fleisch schmecken übringens nur die Gewürze. Fleisch selber ist eine eher “zwispältige” Sache. Es gibt allerdings auch Menschen, die behaupten Gegenteiliges.

      Na, dann hau mal rein. Da Du ja hin und wieder komplett auf Nahrung verzichtest, isst du an diesen Tagen ja auch kein Fleisch. Das ist doch schon ein richtiger Schritt. 😀

  3. Wenn jeder sich so wie mein Sohn ernähren würde, wäre diesem Planeten schon sehr geholfen.

    Ich weiß ja nicht wie sich dein Sohn konkret ernährt. Ich persönlich ernähre mich vorwiegend vegetarisch. Mein Fleischkonsum pro Jahr liegt bei 10-15kg. Also circa 1/6 des deutschen Durchschnittsverbrauchs.

    An dem Tag an dem der Durchschnittsverbrauch in Deutschland darunter sinkt mache ich mir wieder Gedanken über meinen ökologischen Fußabdruck durch Essen.

    1. Wenn ich ehrlich bin:
      So genau weiß ich auch nicht, was mein Sohn unter der Woche an Fleisch konsumiert. Es kann nicht viel sein, da die Schulspeisung auch darauf ausgelegt ist, nicht täglich Fleisch auf den Tisch zu „zaubern“. Zuhause ernährt er sich rein vegan – bis auf die Süßigkeiten, die er sich entweder selbst kauft oder aber geschenkt bekommt.

      1/6 des durchschnittlichen Bedarfs ist doch schon super. Weiter machen! 😉

  4. Es ist aber nicht so, dass ich nach einen essfreien Tag dann umso mehr esse – das Sättigungsgefühl stellt sich erstaunlicherweise recht schnell ein. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass wenn ich nur 1x pro Woche auf Nahrung verzichte, nach einen Monat bereits messbar an Körpergewicht verliere. Darf dann aber auch keinen Alkohol trinken.

    Was hältst Du als Veganer eigentlich vom Verzehr von Insekten? Würde ich gerne mal probieren. Habe in Asien schon mal „Qualle“ gegessen – schmeckt nach nichts.

    1. Insekten sind Tiere. Als Veganer verzichte ich auf den Konsum von Tieren. 😉

      Sie sollen sehr nahrhaft sein. Hörte ich. Ich habe mir bisher keinerlei Gedanken darüber gemacht, weil ich ja grundsätzlich keine Lebewesen verspeisen möchte. Man sagt aber, dass die Ernährung mit Insekten viel gegen den Welthunger bewirken könnte.

      Ich finde aber die Lösung mit „überhaupt keine Tiere verspeisen“ besser. 😉

      1. Man sagt aber, dass die Ernährung mit Insekten viel gegen den Welthunger bewirken könnte.

        Insekten sind nahrhaft und gut geeignet um Rind oder Schwein zu ersetzen. Richtig zubereitet schmecken sie sogar recht lecker. Der Vorteil von Insekten ist, dass sie im Vergleich um ein mehrfaches schneller gezüchtet werden können als Masttiere. Ebenso enthalten sie oft doppelt soviel Proteine, Eiweiß und andere Spurenelemente pro 100g.

        Nebenbei verzehren wir alle Insekten die aus versehen in unser Essen gelangen. Da schützt auch vegane Ernährung nicht. 😉

        1. Ja, dem „gemeinen“ Fleischesser geht es meist besser, wenn er darauf aufmerksam macht, dass auch der Veganer unbeabsichtigt Tiere tötet.

          Ob es wohl Unterschiede zwischen geplantem, zielgerichtetem und unbeabsichtigtem Töten gibt? Ich weiß es nicht……… 😛 😉

          Man müsste überhaupt nicht über die Ernährung mit Insekten nachdenken, wenn die ganze Ernährung sinn- und planvoll umgestellt werden würde.

          Zum Glück werde ich wohl niemals Insekten essen müssen. 😉

          1. Der gemeine Fleischesser fühlt sich noch wohler, wenn ihm niemand sein Essen wegisst, oder maximal die Salatbeilage (also nicht das richtige Essen). 🙂

            1. So war ich auch mal drauf. Ich habe irgendein Stück Fleisch zubereitet und überlegt, was man als Alibi drumrum machen könnte. 😛

              Mein Vater war übrigens Jäger und Zuhause gab es mittags täglich Fleisch. Aber das ist Geschichte. Niemand kann etwas dafür, wie er sozialsiert wird. 😛

          2. Ja, dem “gemeinen” Fleischesser geht es meist besser, wenn er darauf aufmerksam macht, dass auch der Veganer unbeabsichtigt Tiere tötet.

            Darauf will ich nicht mal hinaus. Fleischfressende Spezies sind keine Exoten. Daher kannst du mit der „Schlechtes Gewissen Karte“ bei mir keinen Stich landen. Ich brauch da auch kein Alibi.

            Viele Argumente Pro und Contra sind nicht stichhaltig und oft auch noch falsch. Der durchschnittliche Verbrauch ist in den Industrieländern schlicht zu hoch. Das führt zu Massentierhaltung und damit zu minderwertigem Fleisch. Wie oft sind die Schnitzel nach dem braten nur noch halb so groß?

            Oft ernähren wir unsere Haustiere besser und ausgewogener als uns selbst.

            1. Die Vorschriften für Tierfutter sind wohl auch oftmals strewnger als für Menschen. 😀

              Ich will übrigens nicht an Euer Gewissen appelieren. Ihr müsst mit Eurem Gewissen im Reinen sein. 😉

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