Die unterschiedliche Wahrnehmung beginnt schon sehr früh

Momentan wird über in den Medien über einen Brief von einem kleinen Mädchen an LEGO berichtet. (Natürlich darf in der Überschrift zum verlinkten Artikel das Wort „Aufschrei“ nicht fehlen – schon kleine Mädchen werden sexuell diskriminiert!Ihr habt den Schuss nicht gehört.)
Die Berichte über diesen Brief haben mehr Inhalt als der eigentliche Brief des Mädchens. Anhand der Korrekturen in dem Brief nehme ich an, dass das Mädchen diesen Brief auch nicht wirklich unbeeinflusst geschrieben hat.

Man stelle sich vor, ein Junge hätte einen Brief bezüglich der Bevorteilung von Mädchen geschrieben. Es würde nicht so ein großes Medienecho geben. Mein Sohn hätte z. B. einige Dinge zu berichten, die schwerwiegender sind als ungerechtfertigte Vorwürfe an LEGO. Mein Sohn könnte von Dingen berichten, die sich ins soziale Leben unserer Jungs eingeschlichen haben.

Mal zurück zu LEGO:
Es stimmt nicht, dass LEGO Mädchen komplett vernachlässigt. Es gibt z. B. die LEGO Friends-Serie, die sich eher an Mädchen wendet. Natürlich geht es in dieser Serie eher um Mädchenkram – aber dieser Mädchenkram ist es doch, der die späteren Frauen auf den Trichter bringt, sie seien empathischer und mit ihnen würde die Welt eine bessere werden. Außerdem ist LEGO sehr wohl motiviert, immer mehr Mädchen und Frauen in ihre Serien einzubauen. Dinge, die meinen Sohn und mich nur nerven, weil wir z. B. keine Mädchenfiguren brauchen. 😛

Ich sehe hier z. B. eine Barbarin, eine Medusa, eine Bibliothekarin, eine Biene Maya und eine Designerin – alles in einer Minifigurenserie.

Ich denke mir also nun:
Der Brief des Mädchens ist nicht wirklich unbeeinflusst geschrieben worden. Außerdem stelle ich fest, dass LEGO eine Produkt von Jungs für Jungs ist und Mädchen keineswegs außen vor gelassen werden. Uns geht z. B. dieser „genderkorrekte Mist“ richtig auf den Nerv. Ich werde meinem 8-jährigen Sohn gleich einen Brief an Barbie diktieren, dass in deren Serien zuwenig Superhelden, Barbaren, Monster usw. vorkommen. Mal sehen, wie groß das Medienecho dann ist. Wahrscheinlich sieht man diesen Brief dann nur als das, was er ist:
Der Brief eines einzelnen Jungen. Aber schon Mädchen sind ja gleicher, dass sich Medien und sogar ich mit solchen Briefen beschäftigen.

LEGO ist übrigens eine Firma, die auf Gewinn ausgelegt ist und eine Zielgruppe bedient. Wollt ihr Firmen tatsächlich schon ihre Produktpalette vorschreiben, damit sich vereinzelte Mädchen nicht mehr beschweren? Es wäre schön, wenn die Medien mal so viel Empathie für Jungen entwickeln würden.

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26 Gedanken zu „Die unterschiedliche Wahrnehmung beginnt schon sehr früh

  1. Meine Mädels lieben Lego (sogar meine alten Lego Raumfahrt) dass es zu wenig mädels gibt stört sie genausowenig, wie dass sie alle glatzen haben. Vielleicht sollte man sich noch beschweren, dass fast alle legofiguren gelbe köpfe haben und wirklich alle schlank sind. komplette einheitsfiguren. wo bleibt da die vielfalt? 😉

  2. Mit „gelbe Köpfe“ irrst Du. Es gibt mittlerweile Köpfe in „hautfarben“. 😀
    Aber Du Köpfe sind tatsächlich alle eher gelb. Wenn wir jetzt rassistisch wären, würden wir sagen: „Alles Chinesen!“ Aber das verbietet uns ja unsere politische Korrektheit. 😀

    Mir geht es eigentlich darum, dass aus so einem Brief so ein Theater gemacht wird und es viel größere Probleme von Kindern gibt. Benachteiligung von Jungs, ADHS usw. 😉

  3. k.A., ich hab keine Kinder und das ich sieben war ist auch schon ein paar Minuten her, aber ich finde die Schrift schon sehr schlecht für das Alter. Als ich in der ersten/zweiten Klasse war gab es noch so Heft mit mehreren Linien in die man die Buchstaben fast wie mit einer Schablone reinschreiben konnte. Meine Schreibschrift war zu der Zeit wahrscheinlich am schönsten. Weiß nicht mehr wie das mit meiner Druckschrift war, aber ich denke die war auch besser wie heute. Würde eher sowas erwarten:
    http://media1.break.com/dnet/media/2013/12/18/8ae78a09-3986-4841-a0b2-ec97628f8dbf.jpg

    Ob es jetzt wirklich eine Diskussion erfordert, ob mehr weibliche Lego-Figuren vorgesehen werden müssen, weiß ich auch nicht. Ich sehe da keine Probleme. Daher einfach tun und nicht lange wichtigtuerisch rumfaseln. Aber wenn die Jungs dann nicht damit spielen wollen, soll man die auch nicht dazu zwingen!

    1. Kinder lernen heute anders lesen und schreiben als wir damals.

      Lesen ging unwahrscheinlich schnell bei meinem Sohn. Das Schriftbild ist katastrophal. Wir haben z. B. direkt in Schreibschrift gelernt. Heute lernen die irgendwie mehrere bis die zur richtigen Schreibschrift kommen. Mir erschließt sich das nicht so ganz. Ich finde ja auch, dass Eltern extrem ausgegrenzt werden. Zumindest ist das bei uns hier momentan der Fall.

  4. Falls sich Lego nicht massiv verändert hat, warum steckt man nicht einfach einen Mädchenkopf/-frisur auf einen anderen Körper, z.B. Ritter, Polizist, Storm Trooper… und schon kann man die tollen Abenteuer auch als Mensch mit Uterushintergrund erleben. Hätte ich mit meinem Lego gemacht, aber ich war auch 9 als ich mein erstes bissl Lego gekriegt habe (2 Motorräder der Polizei später kam noch ein Streifenwagen hinzu – meine Eltern hatten keine großartigen Zugang zu nichtsozialistischer Währung).

    1. Wenn man einfach Mädchenköpfe hinzutun würde, gäb es Feministinnen, die sich über die Klischees in der Gestaltung der Mädchenköpfe ärgern würden. Die finden immer etwas. Natürlich müssen sie sich auch über Spielzeug für Jungs ärgern.

      Ich bin ja Wessi. Ich bin mit LEGO aufgewachsen. Ich habe es immer hingenommen, dass Jungs mit LEGO spielen und Mädchen halt mit etwas anderem. Heute darf das aber nicht mehr sein. Heute müssen wir Kindern Gendertheorien aufzwingen.

      1. Man nehme eine LEGO-Figur mit Kleid. Die gab’s schon vor 20 Jahren! Kopf mit Bart drauf und fertig ist die Feministin? *scnr*

        1. 😀

          Ich wusste doch: LEGO denkt an alles!

          Bei Twitter würdest Du jetzt auf der Liste der „fiesen Maskutrolls“ landen. 😀

      2. Dann kann Kind immer noch festlegen, dass die Figur jetzt ein Junge oder ein Mädchen ist. Das mag bei Medusa oder dem bärtigen Kapitän viel Fantasie erfordern, aber bei dem Rennfahrer oder dem Blechmann dürfte das problemlos möglich sein. Zu meiner Zeit hatten die Legofiguren die Funktion, die ich denen zugedacht hatte. Die Vorgaben, was das für Figuren waren, waren für mich Vorschläge, unverbindliche Vorschläge.
        Als ich mit meinen Spielzeugindianern gespielt hab, war es für mich auch problemlos möglich Ritter und Soldaten mit einzubeziehen. Mir war eine große Schlacht wichtiger als historische Genauigkeit. Mein Old Shatterhand trug eben eine NVA-Uniform. Ich sehe immer noch nicht, wo genau so ein großes Problem ist, dass sämtliche großen Zeitungen jetzt den Brief eines fantasieunbegabten Mädchens kommentieren müssen.

        1. Es geht darum, immer und immer und immer und immer wieder und wieder die Diskriminierung des holden weiblichen Geschlechts aufzuzeigen. Der Ausdruck Aufschrei steht nicht umsonst in der Überschift des verlinkten Artikels.

          Ich begreife es auch nicht. Daher schrieb ich ja auch:
          „Ihr habt den Schuss nicht gehört.“ und „Es wäre schön, wenn die Medien mal so viel Empathie für Jungen entwickeln würden

          Jungs haben laut der letzten Pisastudiue die größeren Probleme im Vergleich zu Mädchen. Es geht aber dann wiederum nur um das schlechtere Abschneiden der Mädels in Mathe. Überall schneiden sie besser ab, nur in Mathe nicht. Da muss doch was geändert werden! Die Probleme der Jungs ignorieren wir mal.

          Der Brief des kleinen Mädchens ist irgendwie… Lächerlich zu den Problemen von Jungs.

          Das ärgert mich hier so. Es ist direkt ein Aufschrei! Dass unsere Jungs mit voller Absicht in die Verblödung geschickt werden, interessiert keinen. Vor allem nicht die ekligen feministischen Medien.

          1. Ich Wollte damit nicht sagen, dass die Sorgen des Mädchens lächerlich sind. Für das Mädchen sind diese Sorgen groß.

            Ich finde nur, dass die Medien hier mit zweierlei Maß messen. Die Sorgen von Jungs werden ignoriert, während dieser Brief medial aufgeputscht wird.

            Das sind die double standards, die Feministinnen kritisieren.

            1. ch Wollte damit nicht sagen, dass die Sorgen des Mädchens lächerlich sind. Für das Mädchen sind diese Sorgen groß.

              Sie hat natürlich Recht, dass es mehr LEGO-Boys gibt. Ich habe aber auch noch nie von einer Beschwerde gehört, dass es von Barbie mehr Versionen gibt als von Ken.

              Die Antwort auf das Warum ist aber genauso einfach. Es reiche zwei Stichworte: Wirtschaftsunternehmen und Zielgruppe.

                1. Selbst zu meiner Zeit ohne übertrieben Gewinnorientiere Betriebe gab es Spielzeug, das eher von Jungs gespielt wurde als von Mädchen. Bei uns im Kindergarten war das Desinteresse der Mädchen für die Bauecke ähnlich groß wie das Desinteresse der Jungs für die Puppenecke. Trotz Frauenförderung der DDR und in einem rein weiblichgeführten Kindergarten (sämtliche Leiter, Erzieher, Raumpfleger und Köche waren weiblich.)Nach meiner Zeit gab es mal einen männlichen Praktikanten.

                  1. Früher wurden Geschlechterunterschiede ja auch noch eher akzeptiert. Aber gerade Feministinnen haben ja mit Geschlechterunterschieden Probleme.

                    Fiese Sprüche diesbezüglich liegen nahe. 😉

          2. Hab auch einen Sohn. Als männlcher Jugendlicher ist man eine Art Mensch 2. Klasse, als Vater auch. Hier ist etwas sehr bedrückendes im Gange … und kein Aufschrei.

            Das fühlt sich an wie echter Rassismus. Es fällt immer schwerer die ständige eitel-selbstgerechte weibliche Opferinszenierung und Privilegienanklage an das männliche Geschlecht zu ertragen. Real und nicht nur perspektivisch gefühlt ist genau umgekehrt.

            Hat mich früher nicht so gestört. Es ist eine Schwelle überschritten worden und wenn man hinschaut merkt man ein menschlich mieses Odeur … hinriecht … 🙂

            1. Ich habe die Seiten hier nicht umsonst. So richtig aktiv kann ich ja nicht sein, weil ich mich ja um meinen Sohn kümmern muss. Daher bleibt mir nur, mit diesen Seiten auf gewisse Dinge aufmerksam zu machen.

              Ich habe durch meine Äußerungen auch schon ein paar Bekanntschaften verloren. Daran sieht man, wie weit die Gehirnwäsche schon voran geschritten ist. Es ist auch erstaunlich, wie oft ich als linker Zeitgenosse als Nazi bezeichnet werde.

              Es werden ständig gewisse Grenzen überschritten. Das ist schon so oft passiert, dass diese Grenzen immer weiter verschoben werden. Es werden immer mehr Dinge dem Mann gegenüber möglich, die früher niemals möglich gewesen wären.

  5. Ich bin auch aus dem Twitter-Spiel raus. Mein Account ist lange gelöscht. Dennoch findet er in feministischen Kreisen immer noch Erwähnung und dient als Blockempfehlung. 😀

    1. Und sie laufen! Naß und nässer
      wirds im Saal und auf den Stufen.
      Welch entsetzliches Gewässer!
      Herr und Meister! hör mich rufen! –
      Ach, da kommt der Meister!
      Herr, die Not ist groß!
      Die ich rief, die Geister
      werd ich nun nicht los.

      Sorry Johann Wolfgang

  6. So wie der „Brief“ geschrieben ist, hat doch eh eine feministische Psychopathin, in dem Fall evtl. vulgo Mutter, dem Mädchen die Hand geführt oder zumindest die Worte vorgegeben. Ich glaube nämlich gerade nicht, dass das Mädchen zu wenig Fantasie hat, eine männlich wirkende Lego-Figur einfach zum Mädchen umzudenken. Die Figuren erleben zudem keine Abenteuer auf Grund des Geschlechts, sondern auf Grund der Handlungen, die die Kinder damit spielen. Das ist doch alles blanker Kokolores.

    Und diese Art, einerseits alles positive von den Männern auch zu können / zu dürfen, aber gleichzeitig alles negative zu verleugnen, das ist doch genau der gleiche Mechanismus der Abspaltung, mit dem das Borderline-Syndrom bei den vielen Frauen beginnt. Kurzum, für mich sind die meisten Feministinnen eh mehr oder weniger schwer gestört und man sollte die Gesellschaft vor ihren wortwörtlich Irrlehren schützen, vor allem die Kinder.

    1. Nur hat in diesem Fall wohl der femininistische Vater den Brief veröffentlicht.

      Es ist lächerlich, diesen Brief so zu thematisieren. Mir geht es eigentlich auch nur um die Rolle der Medien, die sich auf alles stürzen, was auch nur ein wenig nach Geschlechterungerechtigkeit aussieht. Dass dabei die Gerechtigkeit arg Schlagseite zugunsten der Frauen und Mädchen bekommen hat, bekommen die gar nicht mit.

      Am besten noch ein bisschen AUFSCHREIen.

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