In eigener Sache:
Ich kann das auch ;)

Gestern habe ich ja einen Rant geschrieben, den ich anschließend wieder herausgenommen habe, weil der Artikel anscheinend nicht verstanden wurde. Der Titel war ein bisschen doof gewählt, ich gebe es zu. Das liegt daran, dass mich meine Finger oft wonaders hinleiten als zunächst geplant.

Inhaltlich sollte es darauf hinauslaufen, dass zu meinen sonstigen Eigenschaften noch meine Heterosexualität und meine weiße Hautfarbe hinzukommen, um mich zum Außenseiter zu machen. Es sollte sich darauf beziehen, dass Feministinnen ja oftmals über den weißen, heterosexuellen Mann – oftmals auch den alten – herziehen. Hinzu kommen dann die Bildungspläne, die ganz klar „Genderpläne“ sind.

Die Kommentare haben mir gezeigt, dass der Artikel nicht wirklich verstanden wurde.

Ein Kommentar hat mich dann besonders beschäftigt:

Ich werde mich die nächste Zeit selbst hoffentlich ein paar Tage aus diesem ganzen Geschlechtermüll zurückziehen.

Das klingt nach einem guten Vorschlag. Deine Texte (in allen Ehren) wurden die letzten Wochen immer wütender und waren zum Großteil von den üblichen Buzzwords durchzogen, das wirkte (auf mich persönlich) einfach nur noch abschreckend, vor allem weil ich das so von dir nicht kannte.

Ich habe mich gefragt, was wohl „Buzzwords“ sein soll und es in der bösen Wikipedia nachgeschlagen. Die Definition ist dort die folgende;

„Als Schlagwort (englisch buzzword oder catchword, französisch slogan) bezeichnet man einen Ausdruck oder Spruch, mit dem beim Zuhörer um besondere Beachtung gebuhlt wird.“

Diese Definition habe ich dann versucht in Zusammenhang mit meinen letzten Beiträgen zu bringen:

  • Link: “Ertrinken sieht nicht aus wie Ertrinken”
    – Kein Schlagwort.
  • Tiere. Ich mag Tiere.
    – Kein Schlagwort. Diese Beitrag war allerdings sehr kryptisch, ich gebe es zu.
  • Fuck die verfickte Zensur
    Hier: nötige Schlagworte, um zu zeigen, wie schnell eigentlich harmlose Artikel im Filter landen können.
  • Blutwerte eines Veganers
    – Kein Schlagwort
  • Zitat des Tages: Meike Büttner
    Okay: Hier findet man die Schlagworte: Feminismus und Humanismus 😉
  • Der Danisch war auf ‘ner Genderveranstaltung
    Hier sehe ich auch kein „Buwword“
  • Die unterschiedliche Wahrnehmung beginnt schon sehr früh
    Ebenfalls kein Buzzword
  • Die Alice Schwarzer Artikel
    Ich gebe zu: Diese Artikel habe ich mit einer gewissen Wut geschrieben. Wenn man sich aber bewusst macht, was Alice Schwarzer für ein Hetze jahrelang betrieben hat, wird deutlich, warum man das Recht hat, wütend zu sein.

Insgesamt stelle ich also fest, dass Wahrnehmungen extrem unterschiedlich sein können. Die s. g. Buzzwords, um Aufmerksamkeit zu erlangen, muss man mir allerdings zeigen. Der Artikel von gestern war sehr wütend geschrieben. Ich finde ihn allerdings gelungen, weil ich dort einige Dinge ausspreche, die sich viele gar nicht mehr trauen auszusprechen, weil man oftmals direkt von Anfang an niedergebrüllt und mit Ausdrücken wie „homophob“ und „Nazi“ diskreditiert wird.
Das ist für mich unerträglich.

Abends habe ich dann zum Glück auf Genderama den Beitrag „Virtuelle Massenkeilerei vor Maischberger-Sendung“ gelesen, der einige Dinge anspricht, die mich extem – Achtung: Buzzword! 😛 – ankotzen:

Auf diese Talkrunde reagierte die ansonsten von mir geschätzte Website queer.de mit einem Beitrag, der an Hysterie kaum zu überbieten ist und damit meines Erachtens Vorurteile gegen Homosexuelle eher berfördert, statt sie zu unterminieren.

Gerade dieses Gefühl habe ich an vielen Stellen die letzte Zeit auch gehabt. Ich wurde – ohne das Wort Homosexuell zu benutzen oder mich auf Homosexualität zu beziehen – oft als homophob in Kommentaren zu Beiträgen beschimpft, nur weil ich die Bildungspläne von Baden Würtemberg als das kritisiere, was sie sind:
Sie sind „Genderpläne„. Nur weil ich Bildungspläne, der sich von der Realität entfernen, kritisiere, muss ich mich noch lange nicht mehrfach als homophob beschimpfen lassen. Ich empfinde es als Beleidigung, wenn man mich als homophob hinstellt, ohne dass ich mich überhaupt auf Homosexualität bezogen habe.

Daher habe ich dann homophob als Unwort des Jahres ausgerufen. Ist das vielleicht ein Buzzword gewesen? Dieses Wort habe ich allerdings nicht ins Spiel gebracht. Ich finde es nämlich total absurd, wie Homosexuelle mit diesem Wort um sich werfen und so langsam wie Feministinnen Verfechter anderer Positionen mundtot machen wollen. Das ist nicht gerade dafür geeignet, die schlechte Stellung Homosexueller in der Gesellschaft zu verbessern.

Mir ist gerade die letzte Zeit aufgefallen, dass es Homosexuelle – und hier trifft es gerade die Schwulen – international immer schlechter trifft. Schwule haben am vielen Orten auf dieser Welt mit Gewalt zu rechnen. Daher sollte man hier, wo es eben nicht so ist, darauf verzichten, Heterosexuelle als homophob zu beschimpfen nur weil sie eine andere Ansicht zu einem Thema haben, mit dem sich der Schwule offensichtlich nicht wirklich auseinandergesetzt haben.

Bei den Bildungsiplänen ist ja die Frage:
Warum werden nicht die gefragt, die das ganze etwas angeht? Damit meine ich die Kinder und deren Eltern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Sohn gewisse Dinge in der s. g. Sexualerziehung zunächst einmal unangenehm findet und sie auch gar nicht wissen möchte. Ich schrieb ja bereits, dass mit den Genderplänen Ideologien vermittelt werden sollen.

In meinem Artikel von gestern – den ich wahrscheinlich nochmal in abgeänderter Form online stellen werde – ging es darum, dass Dinge, die nicht normal – aber natürlich – sind, als normal dargestellt werden sollen. Die Realitäten sollen in lesbisch-feministischer Sicht verkehrt werden. Ja, hier habe ich das Wort lesbisch – ein Buzzword? – benutzt. Ich stelle aber fest, dass ich nicht mit der Sexualität als „weißer heterosexueller Mann“ angefangen habe. Das waren eben jene Feministinnen, die eben zum größten Teil lesbisch zu sein scheinen. (Wer das nicht glaubt, dem empfehle ich z. B. den Artikel „Gründerin der Frauenhausbewegung schreibt erschütternde Biographie„.

Ich finde den gesamten Artikel auf Genderama sehr gut, weil er genau mein Empfinden der Situation widerspiegelt. Diese Situation eben ist gegen die Meinungsfreiheit. Die Situation zeigt aber, dass das Internet z. T. auch eine Menge Fluch bedeuten kann. Ich nehme mir allerdings auch das Recht heraus, über diese Dinge wütend zu sein und diese entsprechend zu äußern. Allerdings muss ich wohl auf meine Ausdrucksweise achten, weil meine Artikel anscheinend nicht immer nachvollzogen werden können.

Weiter ging es dann auf Genderama mit dem Artikel „Wirtschaftswoche“ empfiehlt Lektüre von Genderama. In diesem Artikel wird eben diese Kontroverse über die Bildungspläne behandelt.

„Von den Leitmedien werden Kritiker dieses Bildungsplans oft undifferenziert der Homophobie bezichtigt.“

Das geschieht ja nicht nur durch die Leitmedien. Es ist leider so, dass es auf beiden Seiten Populisten gibt,  die manches Schlagwort verwenden, um die andere Seite mundtot zu machen. Die Menschen, die etwas Konstruktives beizutragen haben, werden damit direkt auch in ihrer Argumentation niedergeknüppelt. Meint jemand, dass es mir leicht fällt, Positionen zu vertreten, die auf den ersten Blick arg konservativ erscheinen? Es sind aber nicht alle konservativen Dinge schlecht. Viele Dinge sind eben aus Erfahrungen bezüglich der Realität und der Erziehung von Kindern entstanden. Bei diesen Plänen aber werden die Menschen, die es angeht, nicht berücksichtigt. Berücksichtigt werden lediglich die Wünsche einiger kleiner Gruppen.

In diesem Genderama-Artikel wird ja ebenfalls die Verfolgung von Homosexuellen dargestellt. Mir fällt diese Verfolgung ja gerade negativ auf, weil ich eben nicht homophob bin. Sie fällt mir zudem auf, weil es eher homosexuelle Männer als Frauen betrifft.

Weiter sagt der Artikel eben genau in Zitaten aus, was ich auch die ganze Zeit predige:

„Dabei sieht Röhl den Bildungsplan als Teil einer allgemeinen Strategie, die feministische Gender-Theorie in unseren Schulen zu verankern.“

Ich sage ja nichts anderes. Dass man sowas sagen muss und dabei direkt über eine angebliche Homophobie entmündigt werden soll, ist erschreckend, Und eben das ist es, was mich wütend macht. Man sollte einfach nur mal das lesen und hinterfragen, was ich schreibe. Es mag arrogant klingen, ich denke aber, dass ich in vielen Dingen recht habe.

Es tut mir leid, wenn ich auf diesen einen Kommentar im Besonderen eingegangen bin. Ich tue mich aber schwer mit Kritik, die ich nicht nachvollziehen kann.

Eine gewisse Wut in dieser ganzen Geschlechterklamotte ist allerdings erlaubt. Es geht nicht nur um mein Geschick, sondern auch um das unserer Kinder. Ich werde Euch demnächst mal einen Blick auf die Zukunft geben, wie ich die Zukunft sehe, wenn sich nichts ändert. Sie ist nicht gerade rosig. Dabei denke ich in Dimensionen von 30 Jahren.

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