Soundtrack des Maskulismus‘

Ich bin sehr musikorientiert. Bisher habe ich Musik aber nie wirklich mit maskulistischen Ohren gehört.

Ein Lied von Woods Of Ypres, das ich ja auch schon einmal in einem Beitrag behandelt habe, erinnert mich aber immer wieder an die Situation, in der der Mann momentan steckt. Daher bin ich auf die Idee gekommen, einmal Lieder zu sammeln, die andere mit dem Maskulismus verbinden. Sei es musikalisch oder textlich.

Daher möchte ich Euch bitten, mir Eure Lieder zu nennen. Vielleicht bekommen wir ja sowas wie einen Soundtrack für den Mann hin. Es sollte ein Soundtrack sein, der ohne Anbiederung an politische Korrektheit und Befindlichkeiten auskommt. Ein Soundtrack ganz von uns für uns.fifties-jukebox

Nennt mir daher Eure Stücke – auch ruhig mehrere. Wenn alles klappt, werde ich dann etwas zusammenstellen. Besorgen müsste man sich das natürlich selbst. …oder man macht eine Playlist irgendwo. Da könntet ihr auch ruhig Vorschläge machen. 😉

Nun nochmal kurz zu meinem Lied:

Woods Of Ypres

Suicide Cargoload (Drag that Weight!)

Drag that fuckin‘ weight man,
Drag that weight and breathe
Pull that fuckin‘ anchor across the rocks, push that mountain into the sea

Drag that Weight!
Over Foreign Landscapes!
Drag that Weight!

Like a 10 ton stone statue, standing before miles of mountains
In a foreign land, where you don’t speak the language there

I feel so heavy man… So I drag that weight!
And I drag that weight over foreign landscapes

Slow and heavy!

Drag that fuckin‘ weight man,
Drag that weight and breathe
Pull that fuckin‘ anchor across the rocks, push that mountain into the sea

Das Lied ist recht maskulin instrumentiert und vorgetragen.

Suicide Cargoload“ drückt für mich auch einiges aus, was den Mann gesellschaftlich ausmacht: Er macht und tut alles, um andere zu versorgen und opfert sich auf. Aus Dank stirbt er dann ein paar Jahre vor dem anderen Geschlecht. Das hat schon etwas von „Selbstmord durch das Tragen einer Last„.

Sonderlich viel steht im Text aber nicht drin. Er verdeutlicht mir aber immer mehr auch meine Situation. Es fühlt sich alles immer belastender an. Die ständigen Vorwürfe der Mann sei z. B. gewalttätig, sexistisch, unterdrückend usw. Auf mir lasten diese unbegründeten Vorwürfe ungemein. Manchmal fühle ich mich auch wie

„In a foreign land, where you don’t speak the language there“.

Ich verstehe die Sprache des Feminismus einfach nicht. Mein Intellekt vermag der Sprache ansatzweise zu folgen. Mir erschließt sich aber allein keinerlei Sinn in den Aussagen. Sie widersprechen allen humanistischen Grundsätzen in mir. Daher bin ich David Gold für dieses Lied sehr dankbar. Er musste leider viel zu früh versterben.

 

Denkt bitte daran: Teilt mir Eure Lieder mit. Stil, Interpret usw. ist alles egal. Hauptsache es sind Eure Lieder. Also Lieder, die Euch etwas im Kontext Mann und Maskulismus bedeuten.

Ich werfe jetzt noch ein weiteres Lied ins Rennen:

Rovers Ahead – Bonnie Lass

 


Lieder bis jetzt:
(in dieser Liste werde ich die einzelnen Stücke noch irgendwie verlinken)

  • Herbert Grönemeyer – Männer
  • Herbert Grönemeyer – Currywurst
  • Woods Of Ypres – Suicide Cargoload (Drag that Weight!)
  • Böhse Onkelz -Lieber stehend sterben
  • Die Ärzte – Männer sind Schweine
  • Eddie Vedder – Guaranteed
  • Franz J. Degenhardt – Befragung eines Kriegsdienstverweigerers
  • Reinhard Mey et al. – Alle Soldaten woll’n nach Haus
  • Reinhard Mey, Hannes Wader, Konstantin Wecker: Es ist an der Zeit
  • Reinhard Mey – Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
  • Paul Simon – You Can Call me Al
  • Paul Simon – Graceland
  • Rovers Ahead – Bonnie Lass
  • Don Trip & Cee-Lo – Letter to my son
    wurde   h i e r   thematisiert.
  • Pearl Jam – Alive
    Die Stücke von Pearl Jam waren allesamt   h i e r   Thema.
  • Pearl Jam – Release
  • Pearl Jam – Jeremy
  • Pearl Jam – Rearviewmirror
  • Pearl Jam – Daughter
  • Hannes Wader – Es ist an der Zeit
  • Johnny Cash – A Boy named Sue
  • Korn – I did my Time
  • Reinhard Mey – Allein
  • Robbie Williams – Tripping
  • Robbie Williams – Candy
  • Paul Hardcastle – 19
  • Northern Kings – My Way
  • Rammstein – Rosenrot
  • Everlast – Friend (gefunden bei Die Kehrseite – Friend – da gibt es auch den Clip dazu – Blogname war zuerst falsch! Verdammt! ;))
  • Ted Nugent – Fred Bear (A. Riedel, Facebook)
  • Cat Stevens – Father and Son (Max Kuckucksvater, Facebook)
  • Wolfgang Ambros – I bin’s ned
  • Heinz Rudolf Kunze – Männergebet
  • Hannes Wader – Wenn du meine Lieder hörst
  • Ludwig Hirsch – Spuck den Schnuller aus
  • Georgia Satellites – Keep Your Hands to yourself

Habe es mal mit einer Spotify-Playlist (für die Leute mit Account) probiert. Spotify ist unter Linux allerdings unerträglich. Die Ärzte, die Onkelz und Don Trip waren aber nicht verfügbar. Mag an der Linuxversion gelgen haben. Nachher versuche ich es mal auf ’nem Apple-Ding.

Wo kann man denn eine Playlist machen, die jeder abspielen kann?

Ich bitte aber nach wie vor um neues Futter für die Liste. 😉

Ich stelle die Spotify-Playliste nochmal heraus:

Maskulistischer Soundtrack bei Spotify

Playlist bei youtube

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55 Gedanken zu „Soundtrack des Maskulismus‘

    1. „Currywurst“ habe ich nie so wahrgenommen.
      Stimmt. Da wird häusliche Gewalt als etwas ganz Natürliches dargestellt.

      Tja, heute gibt es ja keine häusliche Gewalt mehr von seiten der Frau. Heute ist ja nur noch der Mann der Gewalttäter…

      Danke für den Hinweis!

    1. *räusper*

      …Okay… Es geht ja nicht um meinen Geschmack… …aber…: Die Ärzte haben EIN gutes Lied. 😉 Das ist es nicht. 😀

      „Stummer Schrei nach Liebe“ oder wie es heißt war es… 😉

      Danke!

      1. Also „System“ und „Nicht allein“ (beides keine Singles) finde ich auch sehr schön. Sie haben zwar mehr etwas mit genereller Unzufriedenheit und Aufbruchstimmung zu tun, aber gerade deswegen finde ich sie erwähnenswert.

        1. Okay, ich habe mich etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Ich mag die Ärzte einfach nicht und habe mich daher nie richtig mit ihnen auseinandergesetzt.

  1. Da ich es mit der Subtilität meistens nicht so habe, nominiere ich einen Titel, der die Bezeichnung „Soundtrack des Maskulismus“ in der plattesten denkbaren Weise verdient: Those who oppose us von Jared White. Instant classic:
    Fuck anyone who thinks they can define men or masculinity
    I’m the only one that can define me you fucking bigots
    My status as a human doesn’t depend on what I can do for women or society

    (Auf Jareds YouTube-Kanal mit dem leicht merkbaren Namen „Jmnzz“ finden sich auch noch ein Remaster und ein Remix, aber die verlinkte Version gefällt mir am besten, obwohl sie ein Bißchen zu mutig abgemischt ist.)

    Völlig ungeeignet wäre dagegen ein Lied mit der Strophe
    Ich komme nachts um drei nach Hause und das Essen ist kalt;
    ja, das ist Frauenterrorismus, das ist die nackte Gewalt.
    Ich sage mir: „Selbst ist der Mann“,
    und zünde einen Jahrgang EMMA an.

    (Rodgau Monotones – Saucool)

    (Und weil ich vermutlich noch einen Link frei habe, bevor der Spamfilter zuschlägt, noch ein Vorschlag für den Bonustrack: Ein Auftritt der bekannten Steuerrechtlerin, Frauenhinterzieherin und Brennmaterialherausgeberin Alice Schwarzer bei Maischberger. Nur echt mit grooviger Sitztanzeinlage.
    Halt Dein Maul (Frauenfeind).)

    Bombe 20

    1. Schade, dass ich gerade so wenig Zeit habe. 😉 Muss ich mich später ausführlich mit beschäftigen. Danke schonmal!

  2. Na Klasse, da hast Du was angerichtet…

    In einer anderen Ecke meiner Sammlung habe ich noch mehr gefunden, diesmal zu meinem persönlichen maskulistischen Kernthema:
    Franz J. Degenhardt – Befragung eines Kriegsdienstverweigerers
    Sie berufen sich hier pausenlos auf’s Grundgesetz.
    Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich Kommunist?

    Da ist es natürlich nicht weit zu
    Reinhard Mey et al. – Alle Soldaten woll’n nach Haus
    („K-Town“ ist allerdings selbstverständlich Kaiserslautern, nicht Köln.)
    Ich will gar nicht wissen, in wie vielen Kirchengemeinden dieses Lied gesungen wurde, der Zwangszivi klampfte dazu und niemandem fiel der Widerspruch auf…

    Und wo wir schon bei Reinhard Mey sind: Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht behandelt gleich zwei maskulistische Themen: Erstens die Zwangsmilitarisierung von jungen Männern, zweitens die gleichberechtigte Vaterschaft und was ein Vater alles bereit ist zu tun, um seine Kinder zu schützen:
    Und eher werde ich mit ihnen fliehen,
    als daß Ihr sie zu Euren Knechten macht.
    Eher mit ihnen in die Fremde ziehen,
    in Armut und wie Diebe in der Nacht.

    Schließlich, a propos und weil ich jetzt eh schon am Heulen bin, das Stück, an dem ich mich festgehalten habe, als mein Vater im Sterben lag: Guyz Nite – Father’s Day
    Väter sind für so viel mehr wichtig, als nur dafür zu sorgen, daß am Monatsersten das Konto voll wird.
    You taught me how to pay my bills
    and how to change my oil,
    and when it’s just too cold to grill,
    you taught me how to broil.

    So, ich hoffe aber, das war’s jetzt von mir…

    Bombe 20 (im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung natürlich)

    1. Rainhard Mey… Ich kann mich mit „Keine ruhige Minute“ ganz gut identifizieren. 😉

      Die Stücke hier kenne ich gar nicht – zuminndest bewusst nicht.

      Guyz Nite kenne ich wiederum auch nicht. Das mit Deinem Vater tut mir leid. Ich nehme an, Du hattest ein gutes Verhältnis zu ihm. Soll ja nicht jeder haben.

    2. Guyz Nite – Father’s Day
      ist sehr cool und passt sehr gut rein. Danke!

      Die anderen übernehme ich natürlich auch. 😉

  3. Das Album „Graceland“ von Paul Simon.

    – You Can Call Me Al: Ein Mann in der Midlife Crisis; sein ganzes Leben scheint auseinanderzubrechen. Dazu der großartige Kontrast zwischen fröhlicher Musik und trauriger Geschichte.

    – Das titelgebende Lied: melancholisch, nachdenklich. Das lyrische Ich ist ein Mann, der mindestens eine Ehe hinter sich hat und mit seinem Sohn reist.

    – I Know What I Know: Der Text gibt es nicht unbedingt her, aber ich finde, der Gesang wirkt ein Stück weit zweifelnd-verzweifelt. Ein weißer Mann eingerahmt in Weltmusik – und wieder richtig schöner Gegensatz zwischen Text und Musik.

    1. Super, dankeschön!

      Bist Du damit einverstanden, wenn ich nur die ersten beiden Titel in die Playlist übernehme? Einfach nur „schöne“ Lieder gibt es ja viel. Mir geht es aber halt um den maskulistischen Ansatz.

      Ihr erweitert übrigens alle meinen musikalischen Horizont. Ich bin ja doch ein wenig sehr „metal“. 😉

      Mein lastfm-Profil:
      http://www.lastfm.de/user/der_pelz

      1. Immer gerne! Sollte die Liste mal etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, werden natürlich Kritiker um die Ecke kommen und fragen, was denn an den beiden Liedern „maskulistisch“ sein soll. Das erste erzählt von einem Mann in der Krise, das zweite von einem Mann, der alleine mit seinem Sohn unterwegs ist. Beides Perspektiven, wie ich sie nicht allzu oft in der Popmusik gefunden habe und bei denen ich davon ausgehe, dass sie etwas bei Männern zum Klingen bringen können, die sich mit Männerrechten befassen.

  4. Hallo Wolle,

    ich finde die Idee mit dem Soundtrack des Maskuliusmus sehr gut und werde selbet noch einmal in meiner Musik bzw. meinem Gedächtnis kramen. Vorerst hab ich mich an zwei Genderama-Artikel erinnert.

    Im ersten geht es gleich um eine ganze Reihe von Pearl-Jam-Songs: „Rearviewmirror“ als Lied über Gewalt gegen Männer, „Daughter“ als Lied über die Beziehung eines Mädchens zur gewalttätigen Mutter, „Release“ als Lied der Sehnsucht nach dem Vater, „Jeremy“ als Lied über einen Jungen, der von den Eltern ignoriert wird und der in der Schule gealttätig wird („And the boy was something that mommy wouldn’t wear /King Jeremy the wicked“), „Alive“ als Lied über eine offensichtlich gestörte Mutter-Sohn-Beziehung, bei der der Vater abwesend ist – entweder ist er tot, oder die Mutter präentiert ihn dem Sohn als tot…
    http://genderama.blogspot.de/2013/05/lesermail-pearl-jam.html

    Sehr gut hat mir auch ein Hip-Hop-Song gefallen: Don Trip – Letter to My Son
    http://genderama.blogspot.de/2013/05/don-trip-cee-lo-letter-to-my-son.html
    Ein Lied, in dem sich ein ausgegrenzter Vater an seinen Sohn wendet, die Vorstellung bei Genderama verlinkt dazu auch das Video.

    Aus den Lyrics:

    (…) All the bullshit I’m going through to see my first child
    See his first steps, see his first smile
    Hear his first words, teach him how to count
    But I guess I’ve been counted out
    Seein‘ as the bitch don’t want me around
    When I speak to him he don’t recognize the sound
    The sound of my voice so he just looks around
    I know she enjoys so I suck it up and smile
    But fuck this stupid bitch, I just wanna see my child (…)
    http://www.azlyrics.com/lyrics/dontrip/lettertomyson.html

    Oh Gott oh Gott, wie aggressiv der Mutter gegenüber, das kann natürlich nicht gut für das Kind sein…

    Im Ernst: Das Lied gibt die Spannung enorm gut wieder, in der man als Trennungsvater steht: zwischen der Wut auf eine gewaltsame, willkürliche Situation, die auch dem Kind schaden muss und die man gleichwohl akzeptieren und unterstützen soll – und der Liebe zum eigenen Kind, um das man sich einfach kümmern möchte.

    Viele Grüße!

    1. So, werde mir jetzt gaaaanz viel Zeit für Deinen Beitrag nehmen.

      Beim Thema „Trennungsväter“ kann ich – leider – immer wieder nur dankbar sein, dass gewisse Dinge an mir und meinem Sohn vorüber gegangen sind. Seine Mutter ist verstorben. Da sie aber extrem psychisch krank war, wäre es darauf hinuasgelaufen, dass mein Sohn ins Heim gekommen wäre und ich ein „blödes Gesicht gemacht hätte“. Die Pläne, die Kinder – es gibt noch eine Halbschwester zum Sohn, die nicht von mir ist – in ein Heim zu stecken gab es bereits. In diesen Plänen kam ich als Vater gar nicht vor.

      Eine Zeit des Umgangsverbotes mit den Kindern hatte ich ja bereits. Das habe ich bekommen, weil die Mutter bei den Kindsübergaben immer auf mich los gegangen ist. Daher wurden die Kindsübergaben vermieden, indem ich die Kinder nicht mehr sehen durfte. Als Gewaltopfer durch die psychisch kranke Frau wurde ich also bestraft und die „gute Dame“ im kurzsichtigen Sinne belohnt.

      Nun aber wohnt mein Sohn bei mir und kann sein Leben leben und ich habe ihn glücklicherweise bei mir.

      So gut haben es viele nicht und viele müssen wegen unseres Systems extrem bluten. Mein Sohn wächst zwar ohne Mutter auf, ihre psychische Erkrankung wäre für seine Entwicklung aber sehr schädlich gewesen. Das muss ich leider so sagen.

      Es gibt viel zu tun. Es leiden viel zu viele Kinder und deren Väter.

    1. Es ist seltsam, wie mein Gehirn manchmal arbeitet. Als ich eben „Es ist an der Zeit“ las, fielen mir zwei Titel von Robbie Williams (yuck!) ein, bei denen ich immer an den Maskulismus denken muß. Ob sie aber für den Soundtrack geeignet sind oder ich ein Bißchen zu sehr um die Ecke denke, kann ich schlecht einschätzen.

      Das eine ist Tripping:
      First they ignore you
      Then laugh at you and hate you
      Then they fight you
      Then you win

      Auf diesen Gandhi-Ausspruch beziehen sich viele soziale Bewegungen, aber es ist doch erstaunlich, als wie wahr die Abfolge sich erweist. Spätestens seit letztem Jahr ist der Maskulismus definitiv in Zeile drei angelangt.

      When the truth dies very bad things happen
      They’re being heartless again

      Etwa, wenn männliche Opfer von häuslicher Gewalt und Vergewaltigung ignoriert und in Studien absichtlich unter den Teppich gekehrt werden. Dann stehen sie allein da, weil sie keine Anlaufstellen haben oder sich gar noch anhören müssen, als Mann müßten sie doch Täter sein, das zeigten doch alle Statistiken.
      Oder wenn die Wichtigkeit von Vätern für die Entwicklung ihrer Kinder geleugnet wird, um sie leichter entsorgen zu können.

      I know it’s coming and there’s going to be violence
      I’ve taken as much as I’m willing to take

      Mit diesen Zeilen hatte ich immer ein Problem, weil sie wie die Befürwortung von Gewalt klingen. Andererseits hatte das Lied ein kleines Revival ungefähr zu der Zeit der gewalttätigen Unruhen in England, die von einigen Kommentatoren ja als der Aufstand einer vaterlosen Generation interpretiert wurden.

      Why do you think we should suffer in silence?

      Genau das wird von Männern ja erwartet. Und wehe, sie thematisieren Probleme, die sie als Männer haben. Dann sind sie Frauenfeinde und Nazis. Mindestens.

      Das andere Lied ist Candy, das ich zum ersten Mal bei seinem Wetten-daß-Auftritt gehört habe und in dessen Text mir ein paar Zeilen gleich aufgefallen sind:

      Mother was a victim

      Opferabo? Es wird ja nicht gesagt, wessen Opfer sie geworden ist, also scheint es hier eher entweder um die Selbst- oder die Fremdwahrnehmung der Mutter zu gehen. Opfer-Sein als Identität.

      Father beat the system
      By moving bricks to Brixton
      And learning how to fix them

      Für den Vater dagegen gibt das soziale Sicherheitsnetz weniger her. Er muß sehen, wo er bleibt und wie er sich und seine Familie über Wasser hält, auch auf unkonventionellen Wegen.

      Mit dem Rest des Textes habe ich so meine Verständnisprobleme, aber irgendwie fühlt er sich für mich an, als handle er von einer Generation junger Frauen, denen vom Feminismus versprochen wurde, sie könnten alles gleichzeitig haben, denen aber durch diverseste Mädchenförder- und -schutzmaßnahmen gleichzeitig der Eindruck vermittelt wurde, sie müßten ständig in Watte gepackt werden, weil sie aus Zucker seien.

      (Okay, ich habe gerade zum ersten Mal das Video gesehen. Das ist deutlich. Und lustig: Auf dem Pferd sieht er fast ein Bißchen wie der Avatar von Permutation of Ninjas aus.)

      Und bei der Zeile „Und Du warst nicht einmal 19 Jahre alt“ in Hannes Waders Lied ist mir noch eins eingefallen, das in meiner Sammlung etwas tiefer gerutscht war:
      Paul Hardcastle – 19
      mit der vermutlich ersten (einzigen?) Erwähnung von PTBS in einem Charthit:
      According to a veterans‘ administration study
      Half of the Vietnam combat veterans
      suffer from what psychiatrists call
      Post Traumatic Stress Disorder.
      Many vets complain of alienation, rage, or guilt.
      Some succumb to suicidal thoughts.

      Bombe 20

      (Off Topic-Frage: Kennt vielleicht jemand eine Quelle für das Foto bei 2:40 im Video von „Es ist an der Zeit“ – der Eisenbahnwagen mit den jubelnden Soldaten und der „Ausflug nach Paris“-Beschriftung? Ich habe das letztens gesucht und nirgends gefunden.)

      1. Deine Begründungen sind doch gut. Übernehme ich doch gerne.

        Eigentlich müsste ja auch ein „Das Lied gibt mir irgendwie was in meiner Männlichkeit.“ reichen.

    1. …ähm… Wenn Du den maskulistischen Zusammenhang näher beschreibst… Ich erkenne ihn auf Anhieb jetzt nicht direkt… 😉

      1. Ok. Es war doof von mir. Das Musikstück hat gar keinen Text. Ich kann leider den maskulistischen Zusammenhang nicht beschreiben. 😀 Aber es hört sich so kämpferisch an. 😀

        1. Daher war es ja auch gar nicht doof.

          Kämpferisch haben die Frauen mit ihrem FrauenKAMPFtag geklaut. 😉

          Ich könnte noch den Imperial March vom Star Wars Soundtrack ins Rennen werfen. 😀

  5. Klassiker: I did my time von KORN. Beschreibt so ziemlich genau den ‚red pill – wake up moment‘
    http://www.youtube.com/watch?v=xmOOGeZE-aE

    Reinhard Mey – Allein. Besser kann man das leben ‚human doing‘ kaum beschreiben
    http://www.youtube.com/watch?v=7Wvc1KBFCI4

    Kettcar – Balkon gegenueber: Auch wenn es ein ‚breakup‘ lied ist, zeigen die letzten zeilen einen ehrlichen twist der ‚ueblichen maennlichen‘ gefuehlswelt – nicht reden, sondern ‚verstehen‘:

    „viel glück demnächst und in den tagen
    und ich vollidiot hab dir hier gar nichts zu sagen.
    du bist mir sowas von egal,
    nur gibt es hier welche, die kannten das auch mal.
    nur gibt es hier welche, die kannten das auch mal,
    nur gibt es hier einen, der kannte das auch.
    und wünscht glück.“

    (habe keine bessere version gefunden)

    1. Ich bin aber gerade zu doof, das Stück der spotify-Liste hinzuzufügen. Die Suchfunktion von spotify ist einfach nur Sch…. 😉

  6. „We serve White’s only“
    Ein alter Spruch,
    aber in der heutigen Zeit erleben wir die Apartheid neu. Diesmal in Form der Geschlechter-Apartheid.

    1. Es hilft aber leider auch nichts, wenn man immer wieder daraufhin weist, dass man in vielen feministischen Texten einfach nur Mann gegen schwarz und Frau gegen weiß austauschen muss.

      Auf dem feministischen Auge gibt es offenbar nichts Faschistisches. 🙁

    1. Kenne ich gar nicht. Von dem kenne ich ja nur dieses eine. Ihr wisst schon… 😉

      Ich höre mir das aber mal an…!

      Danke!

  7. Auf Anhieb fiel mir „Wedding nails“ von porcupine tree ein. Beim Titel denke ich nicht an Fingernägel, sondern an echte Nägel. Hervorragender Titel, noch besseres Riff. Zwar kein Text, aber doch sehr maskulin … vielleicht auch deshalb …

  8. Ein anderes altes Lied von Kunze. Lohnt sich total: Heinz Rudolf Kunze – Bestandsaufnahme. Von einer Frau für Euch Männer wieder ausgegraben!!!Berührend.

    1. Ich höre gleich mal rein. 😉

      Heinz Rudolf Kunze kenne ich aus den 80ern und damals war er mir zu schnulzig. Man kannte aber wohl tatsächlich nur den extrem kommerziellen Kram.

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