Was sind „bloßstellende Bildaufnahmen“?

Ich lese gerade einen Artikel über „bloßstellende Bildaufnahmen“ und dass deren Besitz und Handel strafbar gemacht werden sollen. Ich frage mich allerdings nun, was sind „bloßstellende Bildaufnahmen“? Sind „bloßstellende Bildaufnahmen“ nicht auch schon Bilder aus dem Biologiebuch, die das Thema Aufklärung behandeln? Weiter geht es um „unnatürlich geschlechtsbetonte Körperhaltung“ – auch hier ist die Frage, was ist das überhaupt?

paulo_tavares_StopGehen wir mit dem Verbot von einfachen Nacktbildern nicht ein paar Schritte zu weit zurück in Richtung Mittelalter? Ach was, das Mittelalter war weit freizügiger. Es geht in eine Richtung, die kein Katholik besser einschlagen könnte. Ja, ich weiß: Ich habe das Schlagwort bisher vermieden, dass den Anstoß zu diesem Gesetzesvorschlage von Maas gegeben hat. Es ist aber doch so: Es ist schon an 1000 Stellen festgestellt worden, dass Bilder und Filmaufnahmen niemanden zu einem Vergewaltiger oder Mörder machen. Ich denke, hier soll wieder aufgrund eines bösen Schlagworts Tür und Tor für eine um sich greifende Zensur geöffnet werden.

Zunächst geht es um Nacktbilder von Kindern und Erwachsenen (auch Erwachsene werden von diesem Gesetz abgedeckt) und dann geht es um Meinungen und Aussagen. Was wir von dem guten Herrn Maas zu halten haben, hat er uns ja schon mit der Gesetzesvorlage zur Quote gezeigt.

Ich stelle jetzt mal ganz provokativ eine Frage:

Sind manche Bilder für manche Menschen nicht eher ein Grund, sich gewisse Anblicke nicht anderweitig (in real) zu holen?

Das ist im übrigen eine Frage, die ich mir selbst stelle. Also keine Meinungsäußerung – damit nicht schon wieder mit Sch… geschmissen wird.

Im Artikel „Gesetzentwurf zu Kinderpornografie: Maas will bislang legale Nacktbilder verbieten“ geht es dann auch weiter mit

„Die unbefugte Anfertigung bloßstellender Bilder soll mit bis zu einem Jahr Haft oder Geldstrafe geahndet werden, die Verbreitung mit bis zu drei Jahren Haft oder Geldstrafe. Dabei ist es unerheblich, ob die Weitergabe gegen Entgelt erfolgt, wie ein Ministeriumssprecher erläuterte.“

Das ist doch bereits strafbar. Wird hier nicht wieder ein bereits bestehender Straftatbestand hergenommen, um eine Verengung der Freiheit und eine Einführung der Zensur – ähnlich wie diese Internetsperren duch dat von der Leyen – vorzunehmen? Man hat doch schon jetzt ein Recht auf das eigene Bild und gerade Kinder dürften hier unter einem besonderen Schutz stehen. Ich wittere hier einfach nur eine Einführung einer Zensur unter der Flagge „Kinderpornografie„; denn Nacktbilder haben nichts mit Pornografie zu tun.

Natürlich bin ich gegen Kinderpornografie und gegen Kindesmissbrauch. Wem aber ist mit einem Verbot von einfachen Nacktbildern, die sowieso schon unter dem Schutz von Persönlichkeitsrechten stehen, geholfen? Es öffnet nur die Tore zu weiterer Zensur. Ich weiß, dass das hier wieder kontrovers aufgenommen wird. In ein paar Jahren werdet ihr mir allerdings Recht geben müssen.

Heute sind es Nacktbilder von Kindern und Erwachsenen – müssen Biologiebücher dann zensiert werden? – morgen ist es die Kritik an Gender und Feminismus und übermorgen? Wir bekommen immer totalitärer Ideologien aufgezwungen, die tlw. in sich selbst absolut widersprüchlich sind. Unsere Kinder sollen schon im Kindergarten und der Grundschule durch s. g. Bildungspläne absolut sexualisiert werden, aber auf der anderen Seite vor Nacktbildern von sich selbst geschützt werden.

Bemerkt ihr den Widerspruch? Auf der einen Seite ist da eine lesbisch-feministische Ideologie, in der Homosexualität schon in der staatlichen Erziehung vermittelt werden soll und auf der anderen Seite der angebliche Schutz von Kindern und Erwachsenen vor „bloßstellenden Bildern„. Nochmal: Was sind das überhaupt für Bilder? Wer entscheidet das?

Nein, es sieht so aus: Der Staat vermittelt seine Ideologie über die Erziehung im Kindergarten und der Grundschule und zensiert fleißig alle Dinge, die ihm nicht genehm ist. Erste Schritte werden mit solchen Gesetzesentwürfen eingeleitet. Schade, dass sich sogar die Linke anscheinend unterstützend dazu äußert.

Sieht man „bloßstellende Bilder“ nicht schon, wenn man über einen FKK-Strand wandert? Sollen wir die jetzt verbieten?

Ich könnte es jetzt weiterspinnen, was man alles verbieten kann. Aber das überlasse ich Euch.

Ich möchte nur noch einmal darauf aufmerksam machen, dass viel mehr Kinder Opfer häuslicher Gewalt werden als dass sie einem Missbrauch zum Opfer fallen. Das geht aber bei gewissen Schlachtrufen unter.

Nicht zuletzt will Maas nach SPIEGEL-Informationen die Prävention verbessern: Das Budget des Netzwerks „Kein Täter werden“, das Pädophile betreut, soll noch in diesem Jahr um 70 Prozent auf fast 600.000 Euro erhöht werden.

Sollte man nicht auch Geld dafür Bereit stellen, dass Kinder weniger in ihren Familien zu Tode kommen? Oder könnte es sein, dass hier das Täterprofil nicht so ganz mit Ideologie übereinstimmt? Ich „fordere“ ja einfach nur eine besser Prävention, dass Kinder weniger in ihren eigenen Familien zu leiden haben. Das geht ja bis in den Tod. Das ist aber weniger medienwirksam, könnte doch in jeder Nachbarsfamilie ein Kind zu Tode kommen. Ich befürchte, es geht tatsächlich nicht um den Schutz von Kindern, sonderm um eine Einführung der Zensur – ganz still und heimlich über Dinge, die wir alle auf das intensivste verurteilen. Das ist ganz schön perfide.

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21 Gedanken zu „Was sind „bloßstellende Bildaufnahmen“?

    1. Kann gut sein. Allerdings geht es hier um eine Beschneidung eines Jungen. Da ist man dann noch nicht ganz so streng.

      Wenn man es weiter spinnt, könnte man sogar Bilder von Frauen in Burkas verbieten; es gibt bestimmt irgendjemanden, der sich daran aufgeilt. Damit hätte man dann auch dem Feminismus genüge getan, der Burkas ja auf das Schärfste verurteilt.

      Wenn man den Gedanken weiter spinnt, tun sich enorme Möglichkeiten auf, was man so alles Stück für Stück verbieten und unter Strafe stellen kann.

  1. Super für die Beschneidungsbefürworter: davon darf man künftig keine Bilder und Videos mehr zeigen! Den Missbrauch (Knabenbeschneidung) darf man weiterhin ausüben, aber Bilder darf man keine davon anfertigen? Geht’s noch? Die Populisten aus GroKo und Medien haben sie doch nicht mehr alle!

    Und was ist eigentlich solchen Bildern?

    http://picture.yatego.com/images/4cdc1c666d0e95.3/41_00187446-kqh/der-kleine-jesus-mit-dem-johannesknaben-und-zwe—.jpg

    http://www.kunstkopie.de/kunst/jerzy_e_szymonowic_siemigowski//Muttergottes-mit-dem-Jesuskind.jpg

    http://www.kirchen.net/upload/54379_Jesuskind_Dommuseum_300.jpg

    Da müssten jetzt unzählige Kirchen und Museen gesäubert werden und das bekäme eine Dimension, die fast schon an Maos Kulturrevolution erinnert!

    Mir kann niemand erzählen, dass dies tatsächlich Kinder schützt!

    Es schafft eine misstrauische, prüde, rückständige neo-viktorianische Gesellschaft. Manche Neo-Feministinnen werden sich freuen…

    1. Die Sache ist ja die:

      Kinder sind eher von Gewalt in den Familien bedroht als von Kindesmissbrauch durch „fremde, böse Onkel“. Es werden immer Begriffe wie Homophobie, Kindesmissbrauch, Kinderpornografie usw. verwendet, um gewisse Dinge durchzusetzen, die einer gewissen Ideologie – hier Staatsfeminismus – entsprechen. Es wird als etwas Gutes und Nötiges verkauft.

      Die eigentliche Gefahr für Kinder liegt aber in den Familien. Die Gefahr liegt nicht in harmlosen Nacktbildern. Hat man erstmal diese verboten, folgen die anderen Dinge.

      Niemand will ja schließlich homophob oder ein Befürworter von Kindesmissbrauch sein. Daher schiebt man diese Dinge vor. Man will die eigentlichen Probleme ja gar nicht bekämpfen. Man handelt nach seiner Ideologie und will diese fest über eine kommende Zensur installieren.

      Fragen wir mal die Gemäßigten dazu, wie sie dem Ganzen begegnen wollen.

  2. Bezüglich mehr Geld für Netzwerks “Kein Täter werden”:

    Ich würde es begrüßen, wenn es stattdessen ergänzend ein Netzwerk “Keine Täterin werden” gäbe!

    “Kein Täter werden” ist total sexistisch und misandrisch. Es blendet Täterinnen komplett aus, wie man in mehreren Publikationen des Leiters lesen konnte.

    1. Das gehört zur Ideologie doch dazu. Der Mann ist Täter und lesbische Feministinnen müssen an die Macht.

      Heterosexualität ist böse. Soll ja schon durch die Bildungspläne unterschwellig vermittelt werden. Die sind ja auch noch lange nicht vom Tisch. Es beginnt gerade ein dunkles Zeitalter der Zensur, der Indoktrinierung usw. Eigentlich hat es schon lange durch die Darstellung des Mannes als Dämon und das Böse begonnen.

      1. Es dämmert offenbar immer mehr Leuten, dass der heutige Feminismus nichts mehr mit der Frau an sich zu tun hat, aber dafür umso mehr mit diversen lesbischen, männerhassenden Zirkeln, mit denen man sich sonst gar nicht befassen würde, wenn sie sich das korrekte Etikett „lesbisch“ statt „feministisch“ drangepappt hätten. Die Alice S. ist ja auch so ein Fall.

        Ja, Heterosexualität ist böse, Frauen könnten Spass mit Männern statt mit Lesben haben und schon in der Schule müssen die Mädchen indoktriniert werden, dass Männer immer nur Sex und nichts anderes wollen, weshalb lesbische Feministinnen, die wahrscheinlich wesentlich untervögelter sind als der durchschnittliche Single-Mann, die finale Erlösung für alle Frauen sind. Und es ist Zeit aufzustehen gegen feministisch-lesbische Indoktrination, gegen Zensur und die Dämonisierung jeglicher Männlichkeit. Aufstehen und gegenhalten, nicht mäßigen und als Bettvorleger landen.

        Let’s do it!

      1. Jetzt habe ich ja erst das Video gesehen… Wurde mir in der E-Mail-Benachrichtigung zum Kommentar verschwiegen.

        Das ist krass. Ich habe letztens noch einen Film über Kindesmissbrauch durch Frauen im TV gesehen. Das war aber irgendwie versteckt im Regionalprogramm – also einem 3.

        Ja, nur Männer sind Schweine… Das macht direkt gute Laune zum Frühstück.

  3. Endlich regen sich weitere Stimmen gegen die Populisten:

    Gehen Maas‘ Pläne zu weit?
    Gesetz gegen Kinderpornografie: Strafrechtler, Kriminologen und Psychiater warnen vor weiteren Verschärfungen des Strafrechts
    http://www.neues-deutschland.de/artikel/930027.gehen-maas-039-plaene-zu-weit.html

    Wobei auch ND den gleich Fehler macht, wie die anderen Meiden und Politiker, nämlich von einem „Gesetz gegen Kinderpornografie“ zu sprechen. Das ist totaler Quatsch! Nacktheit ist keine Pornographie, auch wenn man es noch so oft wiederholt!

    Trotzdem ein sehr lesenswerter Artikel, der nicht nur die Hardliner-Perspektive zeigt.

    1. Sehr gut. Habe ich was auf der Arbeit zu lesen.

      Gut, auch, dass es eine „sozialistische Tageszeitung“ ist. Dann wird vielleicht einigen mal klar, dass das was oftmals als „links“ verkauft wird, gar nicht links ist.

        1. Manchmal fühle ich mich irgendwie bestätigt. Das tut auch mal gut.

          Es wird nämlich tatsächlich langsam hysterisch und auch gefährlich für die Demokratie und die Meinungsfreiheit usw.

          Ich danke Dir für Deinen tollen Links. 😉

  4. Mein Problem mit solchen empörungsgetragenen Gesetzesvorhaben ist, wer diese im Munde führt.

    Unsere Politikerdarsteller labern immer gerne von Kindeswohl, so auch hier. Dieser schwammige Begriff wird benutzt um reine Lobbypolitik zu betreiben. Siehe Beschneidung oder Familienrecht. Oder die dümmlichen Behauptungen die um die Prostitution herum verbreitet werden. Auch bei diesem Vorhaben, der Verbots von Nacktbildern, erwarte ich eine Veschlimmerung der Dinge.

    1. Klar, das sind alles Schritte in Richtung einer ideologisch getriebenen Zensur. Alles was diesen Aposteln nicht passt, wird Stück für Stück zensiert und verboten. „Bloßstellende Bilder“ – habe gelesen, dass es sich hierbei um Bilder „nasebohrender Menschen“ handeln könnte.

      Wenn erst einmal dieses schwammige Gesetz durch ist, wird es ein leichtes sein, weitere schwammige Gesetze durchzubringen, die es möglich machen Menschen nach gutdünken zu verurteilen.

      Zusammen mit den Bildungsplänen, einer Vorratsdatenspeicherung, Internetsperren, der NSA usw. ergibt sich eine richtig schöne Welt für uns.

      Die Forderungen nach einer Strafe für die Kunden von Prostituierten zeigt ja, wohin diese Ideologie geht: Der Mann – als Hauptkunde von sexuellen Dienstleistungen – soll bestraft werden. Das ist so, als würde man den Heroinkonsumenten bestrafen und den Dealer eben nicht. Der Dealer ist im Falle der Prostitution aber wohl zumeist kein Mann.

      Ich kenne allerdings keine zuverlässige Zahl über Stricher. Vielleicht gibt es ja doch weitaus mehr Stricher, als man weiß.

      Ich weiß nicht, was es noch männerfeindlicheres als die SPD geben kann. Die Grünen sind allerdings auch nicht schlecht.

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