Vegan auf den Viking Games in Berlin-Schildow
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Ich bin ja nun schon sehr lange Metaller – sprich „Heavy-Metal-Fan„. Daher habe ich immer eine gewisse Nähe zu Wikinger-, Druiden- und Mittelalterkram vikingahorngehabt. Das bleibt gar nicht aus. Ein richtiger Mittelalter- oder Wikingerfan bin ich allerdings nie gewesen. Dies wurde dann durch meine spätere vegane Lebensweise dann auch nicht intensiver. Eher umgekehrt.

Als Veganer auf einem Wikinger- oder Mittelalterfest zu sein, ist eine große Herausforderung. Die meisten angebotenen Speisen und Getränke sind nicht vegan. Met und Würstchen sind angesagt. Heute habe ich auf den Viking Games am Kiessee Schildow in Berlin sogar welche gesehen, die ein komplettes Kaninchen auf einem Spieß gegrillt haben. Das ist für mich als Veganer eine große Herausforderung. Greift es doch meine ethischen Gefühle stark an. Ich habe als Veganer relativ schnell auch einen Ekel gegenüber Fleisch entwickelt. Ein getötetes, gehäutetes, aufgespießtes Kaninchen erweckt in mir Übelkeit. Es ist also eine große Anstrengung für mich, dem Ganzen mit Toleranz zu begegnen. Ich muss solche Dinge schnell wieder ausblenden.

Mich zwingt allerdings auch niemand, mich dort aufzuhalten. Ich habe auch nicht das Recht den Menschen, die auf einem solchen Fest ihren Spaß haben wollen, eben diesen an Ort und Stelle zu versauen. Ich kann an anderer Stelle versuchen aufzuklären. Gut, aufgespießte Kaninchen gibt es dort ja auch nicht überall zu sehen und als Veganer ist man ja auch Fleischtheken im Supermarkt gewohnt. Mir war ja auch bewusst, dass ein solches Fest nicht wirklich „vegankompatibel“ ist.

Mir ging es heute auch eher darum, meinem Sohn ein wenig „praktische Geschichte“ zu vermitteln. Ich bin mir allerdings auch im Klaren, dass die vermittelte Geschichte sehr verklärt und tlw. auch unrealistisch dargestellt wird. Heute hatte ich allerdings das Pech, dass mein Sohn heute völlig übellaunig war. Er fand alles füchterlich und ätzend und… Ich befürchte, er lernt zu viel von mir. – Natürlich die falschen Dinge. 😀

Was mir allerdings aufgefallen ist:
Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, vegan zu sein. Ich habe an Ständen gefragt, wie es denn mit veganen Angeboten für mich sei. Meistens wurde ich zwar abgespeist, dass es nichts Veganes gäbe, aber alle waren aufgeschlossen und freundlich. Ich hatte das Gefühl, dass mich einige Menschen sogar recht cool fanden,, weil ich mich als Veganer auf diese Veranstaltung „verirrt“ habe. So rein vom menschlichen Umgang her finde ich solche Veranstaltungen immer noch sehr nett und freundlich. Am Rest kann man ja noch arbeiten. Das meinte auch der freundliche Typ am „Kochen ohne Knochen„-Stand. (Ich habe tatsächlich einen vegetarischen Stand gefunden!) Dort wurde ich sogar vegan mit einer sehr leckeren Nudelpfanne versorgt – auch dort waren die meisten Speisen nicht vegan. Wir kamen beide zu dem Schluss, dass die Welt in 10 bis 15 Jahren wahrscheinlich ein wenig veganer aussehen wird.

Jetzt noch ein paar Fotos. Die sind alle nicht wirklich gut geraten – ich war ohne Sehhilfe unterwegs. 😉

(…und ich weiß, dass Wikinger keine Hörner an ihren Helmen hatten. ;))

 

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3 Gedanken zu „Vegan auf den Viking Games in Berlin-Schildow
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  1. Immerhin ein Stand, wo es vegetarisches Essen gab – es tut sich was 🙂 Ich weiche sonst bei Festivals und dergleichen immer auf „vegetarischen Döner“ oder Falaffel aus und lasse dann die Joghurt- und Cocktailsossen weg, aber ich glaube, das wird es bei einem Wikingerfest nicht geben 😉

    1. Ne, bei den Wikingern ist es sehr derb für die Freunde der ethisch einigermaßen korrekten Ernährung. 😉

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