Gender setzt sich durch –
die Front wird breiter

Das ist nur eine kurze Feststellung. Ich habe momentan leider keine Zeit für einen ausführlichen Beitrag. Ich muss beruflich mal langsam was auf die Kette bekommen. Daher: wolle-jacobs.de 😉

Die Männerkonferenz in Düsseldorf hat es gezeigt:

Gender setzt sich in gewissen Kreisen durch, die sich nach wie vor als Männerrechtler bezeichnen. Dass es sich zumeist um die Gemäßigten handelt, dürfte klar sein. Auf NICHT-Feminist habe ich bereits kurz darüber – auch etwas sauer – geschrieben:

Es ist Männerkongress und nichts passiert.

Nun hat Cuncti mit einem Artikel nachgelegt und beschwert sich vor allem über Michael Kleins Beitrag zum Männerkongress, den ich bei NICHT-Feminist verlinkt habe. Cuncti zeigt hier eindeutig, dass sie auf den Zug mit Agens, genderama und vor allem dem Männerkongress aufspringen, der ins „wunderbare“ Genderland fährt. Vom Geschlechtermatsch und diversen anderen „Topadressen im Web“ muss ich nicht sprechen.

Ich möchte hier auch keinen ausschweifenden Aufsatz schreiben, warum dieser ganze Gendermist Mist ist. Ich stelle nur fest, dass ein großer Teil der Männerrechtler eben auf diesen Zug aufspringt, was nichts Gutes für eine Bewegung heißt, die Geschlechtergerechtigkeit auf ihre Fahne geschrieben haben. Es bedeutet nichts wirklich Gutes für die Rechte der Männer.

Ich werde es beobachten, scharf kritisieren und demnächst hoffentlich auch einige kritische Artikel dazu schreiben.

Kate Millett, diese Firestone und diverse andere „Ikonen“ des Feminismus warten allerdings auch noch auf mich. Ich habe viel zu lesen. 😉

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3 Gedanken zu „Gender setzt sich durch –
die Front wird breiter

  1. Ich bin ja nun eigentlich im Urlaub und würde viel lieber segeln, als mir das Programm des „Männerkongresses“ durchzulesen, aber bei Windstärke 8 mit 10er Böen lasse ich das lieber mal.

    Zuerst: Gender setzt sich nicht durch.
    Die Front wird nicht breiter.

    Gender ist bereits überall. Und nachdem das kein Krieg, sondern eine Krankheit ist, für die die kranken kein Heilmittel wollen, hier warum:

    — Meine Programmanalyse —

    > I. Erkundungen des Themas aus männlicher Sicht

    Welches Themas? Seelische Gesundheit? Ok, interessiert mich nicht sonderlich. Aber man muss mich da jetzt nicht zum Suchen zwingen, oder? Ach, doch, denn „Erkundung der seelischen Gesundheit von Jungen und Männern aus männlicher Sicht“ klingt irgendwie strunzblöde. Aus welcher Sicht denn sonst? Guatemaltekische Hohepriester?

    > Die Enteignung des Phallischen

    Bullshit.

    > Männerkrankheiten. Bemerkungen zur sozialen Konstruktion psychopathologischer Kategorien

    Männerkrankheiten. Bullshit zu gehaltloses Wortpaar – gehaltloses Wortpaar.

    > II. Psychische Belastungen bei Jungen

    Ach. DAS Thema.

    > Destruktive Impulsivität bei männlichen Jugendlichen – eine therapeutische Herausforderung

    Impulsivität ist schlecht. Warum das so sein soll, interessiert niemanden. Das ist so.

    > ADHS – Warum zappelt Philipp?

    Das ist eine gute Frage. Laut Abstact ist das „Ergebnis spezifischer männlicher Verhaltenspräformierungen“, zu deutsch: Die Gesellschaft macht Philipp zappeln. Ob Philipp nun zappelt oder die Gesellschaft das nur behauptet ist natürlich egal. Aber die Märchenreferenz ist super. Ich beteilige mich gerne an der nächsten Feministenkonferenz mit „Goldmarie und Pechmarie – wo die ganzen guten Männer geblieben sind“.

    > III. Psychische Belastungen bei Männern

    Wieder Thema 😉

    > Gut getarnt ist halb gewonnen? Depression bei Männern

    Männer verschweigen grundsätzlich ihre Probleme, weil sie solche Weicheier sind, dass sie es nicht ertragen können, wenn ihnen die Gesellschaft sagt, dass sie Weicheier sind, wenn sie Probleme haben. Das war mir jetzt wichtig, das klarzustellen. (Aua).

    > Männliches Leiden an der Arbeitswelt – Ursachen, Folgen, Lösungsansätze

    Tolles Thema: Männer leiden darunter, dass ihre Leistungen nicht mehr anerkannt werden. Leider schlechte Lösung: Männer sollen ihre Freizeit gesünder verbringen.

    > Risikolust am Rausch – doing gender with drugs!

    Was?

    Aber der Abstact verrät uns: Männer nehmen Drogen, um Männer zu sein (Frauen wohl nicht) – soweit der Quatsch. Männer können mit Drogen aber wohl kontrolliert umgehen (Frauen wohl nicht). Ich hab keine Ahnung, was das soll.

    > Was macht den Rollenkäfig so stabil?

    Gute Frage. Noch bessere Frage: Welchen Rollenkäfig?

    > Gewalt macht krank. Ein Thema (auch) für Männer?

    Gewalt macht Frauen krank. Ob das für Männer auch gilt, müssen wir erstmal diskutieren, weil wir gänzlich widerliche Menschen sind.

    Als nächstes kommt V. Psychotherapie mit den Punkten:

    > Männer und das Land der (un)heimlichen Gefühle
    > Seelische Konflikte in der männlichen Entwicklung
    > Westdeutsche Männer in stationärer Psychotherapie bis 1990
    > Tagesklinik für Männer – Ein teilstationäres Behandlungskonzept

    Ich fasse das mal so zusammen: Männer haben (auch?) psychische Probleme. Bis 1990 haben wir uns darum auch noch gekümmert. Heute reden wir vielleicht mal ab und zu einen Tag mit den Männern. Eh alles Weicheier, wie wir von vorher wissen.

    > Arbeitsstress bei Männern – Möglichkeiten der Prävention

    Dieses Problem hatten wir doch oben schon gelöst? Mehr „Gesund“ in der Freizeit?!

    Aber aus dem Abstact erfahren wir, dass es wohl – im Gegensatz zu Frauen – bei Männern nicht reicht, nett zu ihnen zu sein und ihnen gut zuzureden, wenn man sie stresst, weil die sich dann verarscht fühlen.

    > „Beschleunigte Jungs- verlangsamte Frauen? –
    Ergebnisse empirisch-psychoanalytischer Studien zu ADHS“

    Da scheint es keine zu geben, was allen so egal ist, dass man dazu nicht einmal einen Abstract braucht.

    Ne, mal ehrlich – hat irgendwer von dem Kongress tatsächlich irgendwas produktives erwartet? Da musste genau das rauskommen, was Michael Klein schreibt. Denn sonst macht das ja keine sichere, fortwährende Arbeit.

    1. Ich will aber auch noch klarstellen, dass eine Gruppe entschlossener Männer sich sicher auf Lösungen für die Probleme einigen oder zumindest einen Rahmen vorgeben könnte. Hier meine:

      > Die Enteignung des Phallischen

      Großangelegte Kampagne „mein Sperma gehört mir“ mit damit verbundenen Rechten für Männer – analog zu denen der Frau. Nur, weil jemand dein Kind füttert, ist es nicht seins – auch nicht in seinem Haus oder Bauch.

      > Männerkrankheiten. Bemerkungen zur sozialen Konstruktion psychopathologischer Kategorien

      Einweisen des Vortragenden in eine psychiatrische Einrichtung.

      > Destruktive Impulsivität bei männlichen Jugendlichen – eine therapeutische Herausforderung

      Völkerball im Pausenhof erlauben hilft bis etwa 12, danach fällt mir spontan nichts ein.

      > Gut getarnt ist halb gewonnen? Depression bei Männern

      Wir führen eine „Depressionsprämie“ und „Depressionsgeld“ ein. Hat ja analog auch bzgl. Geburtenrate geholfen. Oder, besser, wir fangen an, die Leistungen von Männern wieder anzuerkennen.

      > Männliches Leiden an der Arbeitswelt – Ursachen, Folgen, Lösungsansätze

      Wäre mit „Anerkennen von Leistung“ erledigt.

      > Risikolust am Rausch – doing gender with drugs!

      Ich erinnere mal: Männer nehmen aus beliebigen Gründen Drogen, und das _verantwortlich_. Ich sehe kein Problem.

      > Was macht den Rollenkäfig so stabil?

      Außer Unterhaltsparagraphen sehe ich keine zwingenden Käfige. Könnten wir streichen. Problem gelöst.

      > Gewalt macht krank. Ein Thema (auch) für Männer?

      Ja. Ist es. Wenn das ein Plädoyer für härteres Strafrecht und Abschaffung von „Notwehrexzess“ ist, bin ich sofort dabei.

      > Psychotherapie

      Es gibt Hunderte weitestgehend nutzloser Beratungs- und Theapiestellen. Die könnte man in Bezug auf Erfolg evaluieren, die nutzlosen dichtmachen und -ta-da- hätte genug Geld für ordentliche, hilfreiche Einrichtungen übrig, die dann nicht nur voller bulämischer Mädchen sind.

      > Arbeitsstress bei Männern – Möglichkeiten der Prävention

      Leistung anerkennen, die dritte.

      > Beschleunigte Jungs- verlangsamte Frauen? –
      Ergebnisse empirisch-psychoanalytischer Studien zu ADHS

      Völkerball, die zweite.

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