Walmart – fette Mädchen wollen nicht fett sein :D
…und die Qualität des deutschen Journalismus‘

Ich bin ein wenig spät, aber ich sortiere ja gerade immer noch ein paar Bookmark und Tabs im Firefox (siehe auch hier). Dabei ist mir folgender Fauxpas von Walmart in den Staaten bei SPON begegnet:

Kunden mit Übergewicht: Wal-Mart entschuldigt sich für „Fat Girl Costumes“

Tja, Ehrlichkeit ist mittlerweile ein Fauxpas. Für wen sind diese Kostüme denn?

walmart_fatgirls

Sind diese Kostüme etwa nicht für „fette Mädchen„? Ich bin recht klein. Ich erwähnte es bereits. Ich mache aber Witze darüber. Ich frage oft bei Bands nach, ob es T-Shirts auch in „dwarf size“ gäbe. Gut, ich frage von mir aus danach. Würden die T-Shirts in „dwarf size“ angeboten, hätte es eine andere Qualität.
Ich glaube aber, dass gerade fette Mädchen ein Problem damit haben, der Realität ins Gesicht zu sehen. Vielleicht wäre dick auch netter gewesen. 😀

Aber in Zeiten der feministischen Diskussionen über die „patriarchalen Äußerungen“ von Männern, dass sie doch am liebsten eine schlanke Frau hätten, hat sich Walmart damit keinen Gefallen getan. Ich hingegen finde es amüsant. Fat shaming ist auch so ein netter Ausdruck. Ja, diese fetten Mädchen haben schon ein schweres Los, da ja immer alles an den Genen liegt und jetzt auch noch Walmart so gemein zu ihnen ist und es wagt, fette Mädchen tatsächlich als fett zu bezeichnen. :mrgreen:

Mir ist das jetzt aber auch extrem peinlich, dass ich politisch so unkorrekt daher geschwätzt habe. 😉

Den Originalartikel von dem SPON seine Botschaft her hat ist übrigens hier:

Are ‚Fat Girl Costumes‘ on Walmart Site a Halloween Trick?

Immerhin haben sie darauf verwiesen. Deutscher Journalismus beschränkt sich aber mittlerweile auf das Lesen von Twitter. Das wird auch im Artikel von SPON wieder deutlich.

„Ich bin mir nicht sicher, ob die Bezeichung ‚Fat Girl Costume‘ der beste Ansatz ist“, twitterte Krystyn Washburn am 21. Oktober nonchalant, als sie die Seiten bei Wal-Mart entdeckte.

Wer zum Teufel ist Krystyn Washburn? Zum einen hat SPON dies direkt von ABCnews übernommen und zum anderen scheint ein Tweet heutzutage auszureichen, um auf SPON zu landen. Willkommen in der neuen Pressewelt. Und die Presse wundert sich, warum sie in einer Krise steckt.

Ist Euch mal aufgefallen, wie oft Twitter mittlerweile in Presseberichten zitiert wird? Das ist völlig absurd, weil man zwar bei Twitter vieles Dinge aus dem Netz als Verweise finden kann, Twitter mit seinen Meinungsäußerungen aber streckenweise extrem an der Realität vorbei geht.

Wäre Twitter nämlich die Realität, wären die meisten Männer schon kastriert oder direkt ganz beseitigt, wenn man sich feministische Tweets so betrachet. Oder die Piraten wären eine ernstzunehmende Partei. Twitter ist nicht die Realität. Das sollten die angeblichen Journalisten mal endlich begreifen.

Für die Journaille besteht Journalismus aber mittlerweile daraus, von Twitter und anderen Artikel abzuschreiben.

Wal-Mart reagierte binnen einer Stunde – aber zunächst mit einem Tweet, der wie automatisch generiert wirkte: „Ihre Hinweise helfen uns, Wal-Mart zu verbessern. Vielen Dank.“

Tja, früher hätte man zumindest selbst bei Wal-Mart angefragt, wie diese „Kostüme für fette Mädchen“ denn gemeint sind. Wahrscheinlich war ein Manager einfach nur ehrlich und in Zeitdruck. Es zeigt aber, wie die deutsche Presse mittlerweile funktioniert und warum sämtliche Magazine tatsächlich durch s. g. Bots ersetzt werden können, die Nachrichten automatisch generieren. Mehr als eine automatische Generierung braucht es nämlich bei der Qualität von SPON & Co. mittlerweile nicht mehr.

SPON dient hier nur als Beispiel, die anderen sind da nicht besser. Seid froh, dass ihr Blogger habt, die sich wenigstens noch Mühe geben und die eigentliche Arbeit der Journalisten kostenlos übernommen haben.

Daher solltet ihr voll nett zu mir sein. 😀 Ach, seid doch, wie ihr wollt… 😉

 

 

 

Related Images:

6 Gedanken zu „Walmart – fette Mädchen wollen nicht fett sein :D
…und die Qualität des deutschen Journalismus‘

  1. Twitter scheint immer mehr als Meinungsmachende-Abschreibe-Vorlage für den Journalismus herzuhalten. Wir haben inzwischen einen Einheits-Journalismus der den kritisch-hinterfragenden Journalismus ersetzt. Ich lese viel im Internet und muss leider feststellen,das inzwischen überwiegend eine Einheits-Meinung, eine richtige Monokultur in den Redaktionen vorherrscht.

    Im Grunde könnte man eine Software entwickeln, die automatisch aus Google, Facebook und Twitter Nachrichten generiert. Ein Online Magazin was sich die Daten aus Twitter und Co. greift, daraus Artikel und Nachrichten generiert, hübsch aufbereitet mit virtuellen Journalisten, und dann müsste dieses Magazin natürlich im Google Ranking ganz oben erscheinen. Das gäbe ein Spaß 😉

    Aber mach dir mal um Twitter keine Sorgen, da passt demnächst die Gender-Polizei darauf auf, dass so frauenfeindliche Sachen wie Fette-Mädchen nicht mehr passieren:
    http://www.augsburger-allgemeine.de/digital/Twitter-setzt-sich-gegen-Belaestigung-von-Frauen-ein-id31957772.html

    1. Eine solche Software soll es bereits geben. 😉

      Danke für den Link „zur Belästigung auf Twitter“.

      Das Lustige:
      Ich bin schon desöfteren auf Twitter übelst beleidigt worden. Habe aber niemals die s. g. „Hasssprache“ benutzt, wurde dennoch als „Hater“ tituliert und bin auf angeblichen „Hasslisten“ gelandet.

      Nun gut: So richtig lustig ist das nicht. Es ist bemerkenswert. Twitter wird zum perfekten Denunzierungs- und Ideologieverbreitungswerkzeug für Feministen.

      1. Ich sichere Deinen Kommentar mal hier. 😉

        Schlecht recherchiert und falsch

        Der Artikel ist stark feministisch gefärbt und gibt nicht ehrlich die Hintergründe von z.B. Gamergate wieder. Während die Morddrohungen von Sarkeesian teilweise polizeilich nachweislich selbstinszeniert waren, waren die gegenüber den GamerGatern in Menge weit höher und echt. Radikale Feministen (zu denen nicht nur Frauen gehören) sind bekannt für dieses Vorgehen.

        Die erwähnte Studie ist verfälschend und die Zahlen sind zu hoch, und die männlichen fehlen ganz, denn die entsprechen den weiblichen in etwa und sind im Bereich von Sexuell Harrassment signifikant niedriger. Ganz nach dem Muster weiterer feministischer Big Lies wie 1-in-5 Rape Statitics oder der unterstellenden Gender-Pay-Gap Suggestivlüge.

        Der Link auf feminist frequency verweist auf die feministische Demagogin und „Moralunternehmerin“ Anita Sarkeesian selbst.

        Die Auskunft über die Hintergründe der feministischen Organisation WAM (Woman Action Media) ist, außer dass Twitter wie Facebook nun zensiert wird, auch falsch.

        Ein politischer und feministischer Propaganda-Artikel, der drastisch suggestiv falsch informiert.

        Das einzige was stimmt ist das Twitter über die feministische Organisation die Meinungsfreiheit über Harrasment Deklaration einschränkt. Ziel ist Kritik am Feminismus und dem dämonisierend beutelschneidenden Moralunternehmertum von sog. vulgärfeministischen Social Justice Warriern zu verhindern.

        Zuletzt geändert von petpanther, am Tue Nov 11 19:58:25 CET 2014

        1. Ok 🙂

          Hab dabei bei der Augsburger Allgemeinen noch einen weiteren Artikel gefunden.

          Studie: Männer und Frauen werden online unterschiedlich beleidigt

          http://www.augsburger-allgemeine.de/digital/Studie-Maenner-und-Frauen-werden-online-unterschiedlich-beleidigt-id31848317.html?t=1415734920834&tid=31976577&ccc=1

          Und auch einen Kommentar abgegeben.

          AVFM Autor Sage Gerard aka Victor Zen hat darüber und die damit jetzt etablierte feministische Zensur bei Facebook und nun auch Twitter gerade einen Artikel geschrieben.

          WAM! continues gynocentric social media harassment

          http://www.avoiceformen.com/feminism/wam-continues-gynocentric-social-media-harassment/

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.