Wie Statista manipuliert – Ein Beispiel

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Wie Statista manipuliert – Ein Beispiel

Statista meldet heute

Schusswaffenopfer in den USA

und betrreibt nichts anderes als Stimmungsmache.

Es gibt eine übersichtliche Grafik die Tote und Verletzte durch Schusswaffen der letzten Jahre in Balkendiagrammen darstellt.

Mich hat der Text des Beitrages geärgert.

Ich möchte nicht über Schusswaffen diskutieren. Der Mensch sollte schon lange über den Gebrauch von Schusswaffen hinweg sein. Dass er dies nicht ist, kann man sich in den Nachrichten ansehen. Das Thema Schusswaffengesetze ist reichlich komplex.

Es fallen andere Dinge auf

13.200 Menschen sind laut Gun Violence Archive bislang 2017 in den USA durch Schusswaffen ums Leben gekommen, weitere 27.042 wurden verletzt. Die Angaben beruhen auf der Auswertung von 2.500 Quellen täglich. (…)

So weit, so informativ. Mir stellt sich instinktiv die Frage, ob es sich um legale oder illegale Schusswaffen handelt, die für die Taten verwendet wurden. Bei illegalen Schusswaffen wäre zu hinterfragen, wo diese Waffen herkommen.

(…) Nicht mitgezählt werden die jährlich über 20.000 mit Pistolen oder Gewehren verübten Selbstmorde. (…)

Sind Selbstmordopfer durch Schusswaffen keine Schusswaffenopfer? Da wird eine Schusswaffe doch einen ihrer Zwecke erfüllt haben. Wenn es aber doch offenbar Zahlen (über 20.000) zu den Selbstmordopfern in den USA gibt, warum zählt man sie nicht mit? Die Zahl wirkt verdächtig unbelegt.

(…) Im Vergleich dazu ist die Zahl der Schusswaffenopfer hierzulande so gering, dass es schwierig ist, Überblickszahlen aufzutreiben. So starben etwa im laufenden Jahr laut taz bislang sieben Menschen durch Polizeiwaffen, das Statistisches Bundesamt beziffert die Anzahl der Suizide mit Handfeuerwaffen für 2015 auf 200. (…)

Ich könnte jetzt sehr zynisch sein und sagen, dass man in Europa mittlerweile eher LKW, Messer und Macheten benutzt, um Menschen zu töten, aber… UPS. Jetzt war ich doch Zynisch…

Also… Der Vergleich „hierzulande“ mit den USA ist in absoluten Zahlen nicht angebracht.

Bevölkerung von Deutschland: 82.175.684 (31. Dezember 2015)

Bevölkerung der USA: 322.755.353 (31. Dezember 2015)

Es leben ca. 3,93 mal so viele Menschen in den USA als in Deutschland.

Zudem wird nichts über die Schusswaffenopfer von Polizeigewalt in den USA gesagt. Man vergleicht also eine Zahl, die man eigentlich ungefähr mit 4 mutliplizieren müsste, mit… gar keiner Zahl. Dass die taz eine eher fragwürdige Quelle ist, steht auf einem anderen Blatt.

Bei den Suiziden ist das so eine Sache: Jemand, der sich tatsächlich umbringen will, wird dies so oder so tun. Das hat etwas mit Verzweiflung zu tun. Verzweiflung ist ein starker Motor. Man muss sich also nicht einbilden, dass es keine „Nicht-Schusswaffen-Selbstmörder-Dunkelziffer“ gibt.

Auch die Zahl der hiesigen Selbstmordopfer bezieht sich auf keine konkrete Zahl aus den USA. Die genannten 20.000 scheinen zunächst einmal einer groben Schätzung zu entstammen.


Dieser Beitrag soll keine tiefgehende Information zum Thema darstellen. Auch soll er kein Diskussionsbeitrag zum Thema Waffenrecht darstellen. Ich möchte nur aufzeigen,

wie durch vermeintliche Information Stimmung gemacht wird.

  • Es werden Zahlen miteinander verglichen, die man nicht miteinander vergleichen kann.
  • Man nimmt ebenso Zahlen plakativ her, ohne sie einer weiteren Größe gegenüberzustellen.

Das können Feministen sehr gut, das kann Statista offensichtlich auch.

Mit einer solchen stimmungsmachenden Nicht-Information wird es schwierig über das Thema objektiv zu diskutieren.

 

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