„Du hast keine Kultur, weil Du von Sklaven abstammst.“

Wie wahrscheinlich wird es sein, dass jemand zu einem Schwarzen:

„Du hast keine Kultur, weil Du von Sklaven abstammst.“,

sagt?

Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, da dieser Gedankengang selbst für einen sehr schlichten Rassisten zu absurd erscheint.

Im Zuge des „H&M Skandals“ des schwarzen Jungen mit dem Pulli, tönt es aber im Newsletter des Berliner Tagesspiegels:

(…) Zeit also, sich mal schick machen. Oder ein paar Gedanken. Denn Mode erzählt, wer wir gern sein wollen und zeigt wie nebenbei, wer wir wirklich sind. Rassismus etwa offenbart sich nicht nur auf den Laufstegen der Welt (wo H&M einen dunkelhäutigen Jungen auf einem Shirt als „Coolest Monkey in the Jungle“ verunglimpfte), sondern auch auf unseren Laufwegen im Kiez, wie der Kleiderkünstler Isaiah Lopaz zu berichten weiß. Der dunkelhäutige US-Amerikaner, der seit elf Jahren in Berlin lebt, druckt alle rassistischen Sprüche, die ihm hier im Alltag begegnen, auf T-Shirts und trägt sie öffentlich vor uns her: „Bringst Du afrikanisches Essen zur Party mit?“ – „Du hast keine Kultur, weil Du von Sklaven abstammst.“ Kleider machen Leute – vielleicht ein bisschen nachdenklich. (…)

coolest monkey

  • wo H&M einen dunkelhäutigen Jungen auf einem Shirt als „Coolest Monkey in the Jungle“ verunglimpfte

Verunglimpfen bedeutet: schmähen, beleidigen; mit Worten herabsetzen; diffamieren, verächtlich machen

H&M verunglimpft also einen dunkelhäutigen Jungen durch ein Werbefoto eines Hoodies (kein Shirt!) mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle„. Selbst die Mutter des Jungen sagt, die Leute sollen sich mal einkriegen. Dass Südafrikaner einen willkommenen Anlass zur Randale und zur Plünderung hatten, verwundert nicht.

Der Rassismus geht von den Leuten aus, die hier Rassismus sehen. Wer Affen negative Eigenschaften zuordnet und diese dann über einen Pulli auf ein dunkelhäutiges Kind projiziert, hat einen Rassismus verinnerlicht. Der Schwarze darf kein T-Shirt mehr mit einem Bezug zu Affen tragen. Was kommt noch? Schnecken? Raupen? Elefanten? Löwen?

Man findet zu jedem Tier eine negative Eigenschaft, die man dann für einen Rassismusvorwurf ausschlachten kann.

Die Definition von verunglimpfen schließt dieses Wort in diesem Zusammenhang erst einmal aus.

  • „der Kleiderkünstler Isaiah Lopaz“ weiß also von alltäglichem Berliner Rassismus zu berichten. Beispielhaft werden genannt:

Bringst Du afrikanisches Essen zur Party mit?“ und
Du hast keine Kultur, weil Du von Sklaven abstammst.

Das erste ist einfach nur naive Freundlichkeit. Natürlich käme einem die Frage: „Bringst du europäisches Essen zur Party mit?“ doof vor. Einen Rassismus zu vermuten, wenn Schwarze eine solche Fragen stellten, käme niemandem in den Sinn. Sobald ein Weißer aber etwas sagt, wird es auf Rassismus mit der Goldwaage untersucht. DAS ist Rassismus.
Die zweite Aussage ist derartig absurd, dass sie als Einzelaussage eines verwirrten Menschens zu betrachten ist. Es ist Quatsch eine solche Aussage unter Alltagsrassismus zu betrachten. Wie alltäglich wird eine derartig absurde Aussage wohl sein?

Dass Schwarze mittlerweile den Ausdruck „Cracker“ für Weiße benutzen ist kein großes Geheimnis.

slang rascist racism reverse discrimination Caucasian White People Trailer Trash slaves slavery nigras niggers negro nigga

Im Gegensatz zu Nigger wird Cracker weniger als Rassismus erachtet. Warum wohl?

Ein dunkelhäutiges Kind, das ein Hoodie mit dieser Aufschrift trägt, ist kein Hinweis auf Rassismus. Eher ein Hinweis auf einen nicht vorhandenen Rassismus.

Oder meint jemand, dass H & M tatsächlich Rassismus vermarkten wollte? Das ist doch lächerlich.

 

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.