Der Maskutroll
und die Nazikeule

Mir fällt in der letzten Zeit verstärkt auf, dass immer mehr und mehr die Nazikeule gegen Männerrechtler geschwungen wird. Es ist in manchen Kreisen zur Selbverständlichkeit geworden, vom Männerrechtler zunächst als Maskulist, dann als Masku oder Maskutroll zu sprechen, um dann abschließend die Nazikeule auszupacken und den „Masku“ gemeinsam mit dem Nazi zu nennen. Das war schon lange so, wird momentan aber durch diverse Webauftritte forciert.

Nazikeule

Eine solche Nennung mit dem Begriff „Nazi“ fällt mir die letzte Zeit immer stärker auf. Zum einen zeigt es ein Aufbäumen innerhalb der eigenen Argumentlosigkeit und zum anderen zeigt es die Wege, die diese Herrschaften (hier wird wahrscheinlich niemand den patriarchalen Ausdruck bemängeln!) einschlagen:
Es handelt sich doch um ein propagandistische Diffamierung einer Bewegung, der es um RECHTE geht. Was aber ist nun an dieser Bewegung so gefährlich, dass man sie auf eine solche Art und Weise diskreditieren muss? Natürlich: Sie wendet sich gegen den Personenkreis, der sich gerne als heilige Kuh sieht. Sie wendet sich gegen einen Kreis von Menschen, der sich als „unberührbar“ ansieht.

Dieser Kreis von Menschen, ich möchte jetzt extra nicht „Frauen“ schreiben, weil ich der Meinung bin, dass es sich nur um einen elitären Kreis von Frauen mit ihren Schergen (Männer!) handelt, versammelt sich nun auf Internetseiten – in Blogs, Foren, Diensten -, um Männerrechtler durch die Bezeichnung als Nazi mundtot zu machen.

Wir sprechen hier von MännerRECHTLERN. Es soll also eine Bewegung mundtot gemacht werden, der es um RECHTE geht. Diese Rechte werden verneint. Diese Rechte werden in die Naziecke gedrängt, damit man von Anfang an weiß: Diese Rechte sind falsch! Diese Rechte führen ins 4. Reich! (Die Wortakrobaten kommen bestimmt jetzt wieder mit in „Aber in Männerrechtler steckt doch rechts schon drin!“ *gähn*)

Wo aber sind die Argumente gegen die geforderten Rechte? Die Nazikeule wird mit kleinen Seitenströmungen in der Männerrechtsbewegung argumentiert mit der der normale Männerrechtler nichts am Hut hat. Es sind Seitenströmungen, die es in jeder Bewegung gibt. Viel stärker sind doch Tendenzen im Feminismus auszumachen, die man mit einer Leichtigkeit in eben diese Ecke drängen kann. Hier aber greift dann das Opferabo. Das Opfer „Frau“ muss sich doch gegen die böse Männerwelt, die jetzt auch noch eine böse Nazihorde aufbietet, vehement wehren! Wie kann denn eine Bewegung die sich (vermeintlich) gegen Unterdrückung wendet faschistoid sein? (Indem sie vorgibt, etwas zu sein, was sie nicht ist.)

Das erklärt allerdings für mich noch nicht die Blindheit gegenüber faschistoider Tendenzen innerhalb des (Neo-)Feminismus. Ich selbst habe hier in diesem Blog oftmals Vergleiche zum Faschismus gezogen und andere Blogs tun dies auch. Den letzten Artikel, den ich hierzu gelesen habe, findet man unter der dem Titel

Warum Feminismus faschistisch ist.

Für mich ist es widerlich als LINKER Männerrechtler in eine Naziecke geschoben zu werden. Es erzeugt Übelkeit in mir. Es ist ja schon so, dass ich mit meinem Blog im persönlichen, privaten Umfeld nicht wirklich hausieren gehe, weil ich aufgrund dieser Verortung im rechten Bereich durch Feministen Nachteile befürchte. Die ersten Einschnitte privater Natur bemerke ich schon.

Einen Vorteil aber hat die ganze Sache:
Wir – ich spreche jetzt einfach für alle Männerrechtler – sind allesamt weder Nazis noch Faschisten noch Kinderfresser. Unter uns befinden sich wortgewandte, intellektuelle Menschen, die allesamt einen Blick auf Menschenrechte haben. Und ja, „liebe“ Feministin: Männer sind auch Menschen. Wäre ein Mensch ausschließlich eine Frau, wäre der Begriff „Mensch“ überflüssig, oder? Warum wollt ihr dann den Eindruck erwecken, dass Forderungen nach Rechten für alle aus der Naziecke kommen?

Wir haben also nun festgestellt, dass Männer Menschen sind. Dann dürften doch auch Männerrechte als Menschenrechte gelten, oder?

Warum werden aber Menschen, die sich um die Menschenrechte von Männern bemühen als Nazis beschimpft? Wird so nicht unterschwellig eine ganze Gruppe von Menschen entmenschlicht? Hatten wir das nicht alles in ähnlicher Form schon? Sind solche Verortungen der Männerrechtsbewegung nicht eigentlich eher dem Begriff „Nazi“ zuzuordnen als der Mensch, der sich um Rechte einer ganzen Völkergruppe – INTERNATIONAL ohne Beachtung der ethnischen Zugehörigkeit, der sexuellen Ausrichtung – bemüht?

Der Spruch – ich zitiere lediglich sinngemäß, weil die Herkunft nicht eindeutig bestimmbar ist – „Der neue Faschismus kommt als Antifaschismus daher“ hat noch nie so viel Sinn für mich gemacht wie momentan.

Über mangelnde Männerrechte und Männerdiskriminierung habe schon viel in meinem Blog geschrieben – Beschneidung, Gesundheitswesen, Arbeitswelt mit tödlichen Arbeitsunfällen, kürzere Lebenserwartung, höhere Selbstmordrate usw -, dass ich diese hier gerade nicht erneut ausführlich darlegen möchte. Ich möchte mich hier lediglich über Taktiken, die ich bemerke, äußern, die an jeder Stelle als selbstentlarvend bemerkt werden – nur eben nicht, wenn es um Feminismus geht.

Gestern habe ich noch eine Präsentation eines A. K. (ich nenne seinen Namen nicht in der Gänze, um ihm nicht die Aufmerksamkeit über Suchmaschinen zukommen zu lassen, die er gerne hätte) gesehen, in der ein beachtlicher Teil der Männerrechtsbewegung genannt und in die rechte Ecke gesteckt wurde. Argumentationslos. Diese Argumentationslosigkeit führt dann halt zur direkten Diffamierung einer Bewegung, der es um Menschenrechte geht.

Nebenbei:
Geht es dem Mann UND der Frau gut, geht es der Gesellschaft gut. Wir kämpfen doch für ein gesunde Gesellschaft, die auch unseren Kindern ein gesundes Umfeld ermöglichen soll. (Habe ich schon über unser jungenfeindliches Bildungssystem gesprochen?)

Problematisch an dieser ganzen „Nazisache“ ist die: Menschen, die sich kaum mit dem Thema auseinandersetzen, lesen an jeder Stelle zunächst einmal anstatt „Menschenrechte“ das Wort „Nazi“. Nazis sind böse, Männerrechtler sind also böse. Es ist eine ganz perfide Taktik, den Männerrechtler schon von Anfang an OHNE Argumente zu diskreditieren.

IHR seid aber doch faschistoid.
IHR widert mich in Eurer Art an, Menschenrechte auf diese Art und Weise ad absurdum zu führen.

Die Wikipedia arbeitet nicht anders. Dort werden Männerrechtler in Artikeln bewusst mit dem politischen Ziel „Feminismus“ denunziert.

  • Für Gleichberechtigung!

  • Für Männer UND Frauen!

  • Für Gerechtigkeit!

  • Für eine demokratische, soziale Welt!

  • Für Humanismus!

  • Für unsere Kinder – Jungs und Mädchen.

Wer belegende Links vermisst, dem muss ich sagen, dass ich nicht gewillt bin, diese üble Propaganda – es ist nichts anderes – durch Verlinkung zu verbreiten. Eine Verlinkung hat u. a. zur Folge, dass diese Seiten besser durch Suchmaschinen aufgefunden werden können. Negative Artikel über Männerrechtler verbreite ich sowieso nicht, wenn nichts an diesen Artikel dran ist. Man muss sich einfach nur ein wenig selbst umsehen. Twitter bietet beispielsweise momentan ja u. a. @Blockempfehlung und @Masku-Liste (oder ähnlich).

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5 Gedanken zu „Der Maskutroll
und die Nazikeule

  1. Die Nazikeule kommt aber auch innerhalb der Linken häufig zur Anwendung. Gerade in der aktuellen „Blackfacing“-Debatte wurden kritische Stimmen auf Twitter/Facebook direkt per Keule zu Rassisten, Sexisten und Nazis gemacht.

    Ironischerweise hatten selbst Farbige, die eben _nicht_ „erschüttert, bestürzt und ein bisschen traurig“ waren, damit zu kämpfen (auch in meinem Bekanntenkreis).

    Dadurch versucht man aber nur die eigene Weltanschauung zu manifestieren und gegen Kritik zu immunisieren. Ein Weltbild, dass auf „Wir = die Guten“ und „die Anderen = die Bösen“ aufgebaut ist, ist höchst problematisch und führt (historisch betrachtet) immer zu Katastrophen.

    1. Ja, diese „Schwarz-weiß-Sicht“ gibt es immer mehr. Leider ist damit eine Kritikunverträglichkeit verbunden, die vom allerfeinsten ist.

      Ich möchte z. B. auch selbst entscheiden dürfen, wann mich etwas beleidigt oder auch nicht. Da stimme ich Dir voll zu.

      Ich habe mich unter Linken noch gar nicht wirklich überhaupt getraut, Männerrechte anzusprechen. Eben aus Angst vor dieser Keule. Ich habe gar keine Lust mich als Linker gegen diese Keule überhaupt zur Wehr setzen zu MÜSSEN.

      Dieses manifestieren wird deutlich, wenn man bedenkt, dass der „Gegner“ – hier der Männerrechtler – direkt von Anfang an als verfassungsfeindliche Stimme diffamiert wird.

      1. Es ist schwierig (ich habe das ja hier schon ein oder zwei mal angeschnitten) aber teilweise sind die Positionen sehr positiv.

        Aber gerade politisch aktive Feministinnen spreche ich gar nicht erst an, da kam bisher nie ein sinnvoller Dialog zustande. Da ist wirklich zu viel Hass, da „argumentieren“ schonmal gestandene Antikapitalisten/Kommunisten/Anarchisten/Wasauchimmer mit DAX-Vorständen und Quoten und bemerken den Widerspruch nicht 🙂

  2. Ich muss erstmal sichten, wen ich überhaupt ansprechen kann…

    Den eigentlich ist es ein Unding, dass alle möglichen „Problemfelder“ behandelt werden, nur der Mann scheint keine zu haben…

    Ich rufe dann mal alle Berliner Linken auf, sich mit mir zusammen zu positionieren. 😉

  3. Das Problem bei dem Ganzen ist eine Szene, die von dieser allzeitigen Empörungsbereitschaft und Verbreitung der Empörung lebt. Das letzte „Big Thing“ dieser Figuren war der Quatsch mit dem #aufschrei, davor und danach haben die nichts mehr auf die Kette bekommen – trotz andauernder Verlinkung und diverser Artikel über Netzwerke dieser Szene. Außer sich selbst dauernd als die Guten darzustellen, alle anderen als die Bösen und sich dauernd verlogen wie inflationär zu empören, können die nichts. Da hilft es dann schonmal weiter, wenn man dauernd mit Keulen „diskutiert“, damit die Medien was zum Berichten haben.

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