Lebenserwartung – alles eben doch (nicht) sozial konstruiert!

Auch wenn es hoffnungslos ist: Den Konstruktivisten wird man es nie verständlich machen können. Sie sind in ihrer Idee vom ausschließlich sozial konstruierten Menschen zu sehr gefangen. Sie wollen auch keine Argumente zur Kenntnis nehmen. In dieser Beziehung sind sich die Konstruktivisten mit den Kreationisten sehr ähnlich.

Daher: Wir dürfen uns mit einigen Themen aber sinnvoll beschäftigen. Auch wenn im Folgenden einige Dinge tatsächlich gesellschaftlich bedingt sind, werden auch biologische, natürliche Unterschiede im Zusammenhang mit der Lebenserwartung aufgezeigt.Die komplette „Konstruierung der Geschlechter“ durch die Gesellschaft ist also unsinnig.

Der Spiegel hat sich mit den Unterschieden in der Lebenserwartung beschäftigt:

Anstieg der Lebenserwartung: Vorteil Frau

Weil gefährliche Infektionskrankheiten seltener geworden sind, leben Menschen in den Industrienationen immer länger. Dennoch haben von dieser Entwicklung des 20. Jahrhunderts Frauen mehr profitiert als Männer. Dies sei teils biologisch, teils durch den Lebensstil bedingt, berichten Hiram Beltrán-Sánchez und sein Team von der University of California in Los Angeles im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Es spielen also biologische Faktoren eine wichtige Rolle. Biologie ist aber ein ziemliches Reizwort für Genderisten. Sie müssen sich allerdings damit abfinden, dass die Biologie eine Wissenschaft ist, was man von den Gender Studies nicht behaupten kann.

Weltweit liegt die Lebenserwartung von Frauen deutlich über der von Männern: In Deutschland werden derzeit geborene Jungen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mittel voraussichtlich ein Alter von knapp 79 Jahre erreichen, Mädchen dagegen von 83,5 Jahren. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der Lebenserwartung ist den Autoren zufolge eine recht junge Entwicklung.

Da ich kein Biologie bin, schlussfolgere ich, dass hier tatsächlich auch Gesellschaftliches eine Rolle spielt. Männer sind häufiger obdachlos, trinken mehr Alkohol und rauchen zumeist auch früher und mehr. Die tödlichen Unfälle auf der Arbeit, die schlechtere Versorgung durch das Gesundheitssystem und die Arbeitszeit insgesamt dürften hier eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Diese Argumente allerdings werden Genderisten nicht unbedingt akzeptieren, da sie immer auf die Benachteiligung der Frau hinaus sind. (Wer einen Widerspruch zum sozialen Konstrukt „Frau“ sieht, das ist erlaubt.)

Der Artikel zeigt uns aber im Weiteren, dass die Unterschiede eben doch auch biologisch zu begründen sind:

…Hier machte sich bei Männern neben dem sich ausbreitenden Tabakkonsum auch die Neigung zu Gefäßerkrankungen stark bemerkbar….

Es gibt noch Aspekte der biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau:

Außerdem falle eine erhöhte Neigung zu Herzkrankheiten stark ins Gewicht: Diesbezüglich liege die Mortalität bei Männern von 50 und 60 Jahren dreimal höher als bei gleichaltrigen Frauen. Auch für Schlaganfälle sind Männer demnach anfälliger. Beides zusammen erkläre mehr als 40 Prozent der geschlechtsspezifischen Unterschiede.

Die erhöhte Tendenz von Männern zu Gefäßerkrankungen erklären die Forscher einerseits mit einer fettreicheren Ernährung, andererseits mit biologischen Faktoren, die Blutgefäße von Männern anfälliger für Probleme machen. So haben Männer tendenziell früher Bluthochdruck und niedrigere Werte des sogenannten HDL-Cholesterins (High-Density Lipoprotein), das vor Gefäßerkrankungen schützt. Bei Frauen vor der Menopause gelten Östrogene als gefäßschützend. 

Mit Sexualhormonen dürfen wir Konstruktivisten nicht kommen. Die entstehen wahrscheinlich nicht im Körper, sondern irgendwo in der Gesellschaft. Östrogen als weibliches Sexualhormon wirkt also gefäßschützend.

Letztendlich muss man also sagen, dass die Lebenserwartung auf gesellschaftlichen und biologischen Gegebenheiten beruhen. Dennoch benötigen wir für solche Erkenntnisse keine Gender Studies. Biologie und Soziologie sind völlig ausreichend. Die Soziologie stellt sich die letzten Jahre allerdings als sehr stark von den Gender Studies beeinflusst dar.

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2 Gedanken zu „Lebenserwartung – alles eben doch (nicht) sozial konstruiert!

  1. Meines Wissens ist der biologische Erklärungsanteil der Männerübersterblichkeit weitgehend vernachlässigbar. Es gibt m. E. auch genügend Erklärungsmöglichkeiten was soziale und berufliche Drucksituationen von Männern angeht. Männer arbeiten statistisch mehr, haben daher ein höheres Unfallrisiko usw. Hier ein Wikipedia-Link zu der diesbezüglichen Klosterstudie:
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    „Die Klosterstudie, auch Cloister-Study, ist zum internationalen Begriff im Zusammenhang mit der signifikanten Disparität bei der Lebenserwartung von Frauen und Männern geworden. Aus den Schlussfolgerungen können biologische Faktoren zur Übersterblichkeit von Männern zu einem wesentlichen Teil ausgeschlossen werden.“: https://de.wikipedia.org/wiki/Klosterstudie

    1. Ich denke auch, dass man die biolgischen Unterschiede auch beseitigen könnte, wenn man denn wollte. Es geht mir darum, dass sie existieren.

      Man müsste im Gesundheitssystem halt auch mal den Blick auf den Mann lenken. Sowohl biologisch als auch gesellschaftlich.

      Unterschiede gibt es aber auch biologisch.

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