Die Grünen: Veranstaltung – „Strategien gegen Anti-Feminismus und Homophobie“

Eine kritische Zusammenfassung zur Veranstaltung:

flyerWer will die Uhr zurückdrehen?
Strategien gegen Anti-Feminismus und Homophobie

Fachgespräch am 9. Mai in Berlin

Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Einführung

Die Einführung der Veranstaltung spricht VolkerBeck als MdB (Mitglied des Bundestages) und Sprecher für Innen- und Religionspolitik der Grünen. Er nennt direkt inhalts- und zusammenhangslos einige Namen der ausgemachten Gegner:
Akif Pirincci, Birgit Kelle, AfD und Pegida.

Auffällig war, dass er die Namen ohne weitere Einordnung in die Runde wirft. Das Publikum ist offenbar auf diverse Namen geeicht. Es sollten später weitere Namen – auch allesamt ohne weitere Einordnung – folgen. Es scheint ein probates Mittel zu sein, Menschen wegen ihrer Meinung in einen Topf zu werfen und durch die bloße Nennung auf einer Veranstaltung verunglimpfen zu wollen.

Volker Beck ist davon überzeugt, dass die Grünen mit ihrer feministischen und queeren Politik, die Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft haben.

Die Fragen, die sich nun aber stellen:

  • Warum hat eine Partei, die die Mehrheitsmeinung an zumindest einer Stelle hinter sich wähnt, ein derartiges Wahlergebnis eingefahren?
  • Wie kommt Volker Beck auf diese Aussage? Auch diese Aussage steht unbelegt im Raum.

Seine Aussagen machen insgesamt deutlich, dass der Feminismus Verbündete sucht. Da der Feminismus übersexualisiert ist, sucht und findet man diese Verbündete am besten dort, wo Sexualität auch ein großes Thema ist. Viele Radikalfeministinnen sind lesbisch, der Weg ist also nicht weit. Ein Bündnis scheint dementsprechend naheliegend zu sein.
Allein die Schwulen werden sich wundern, wenn sich die Feministen daran erinnern, dass Schwule auch „nur“ Männer sind.

Volker Beck nutzt das übliche Vokabular: selbsternannt, religiös-fundamentalistisch usw. Er zweifelt auch in keiner Weise die Behandlung von Kritikern an. Diese sei korrekt. Gewalttätigkeiten gegen Eltern auf den Demos gegen die Bildunspläne scheinen also politisch durch die Grünen AKZEPTIERT zu werden. (Akzeptanz ist ein sehr wichtiges Wort für die „queerbewegten“. Sie wollen mehr als Toleranz, sie wollen die Akzeptanz.)

Volker Beck zitiert in seiner Einführung – irgendwen. Er zitiert ohne die Quelle zu nennen. Man könnte vermuten, dass diese Zitate aus eigener Feder stammen. Inhaltlich waren diese angeblichen Zitate allesamt schwulenfeindlich – haben aber ohne Quelle keinerlei Wert. Rhetorisch ist dies ein altbekanntes Mittel. Man legt dem Gegner auf propagandistische Art und Weise Worte in den Mund, die er nie von sich gegeben hat.

Das Propagandagesetz in Russland wird genannt, Russland wird mit der AfD in einen Topf geworfen und auch über die USA wird berichtet: Dort sollen sich doch tatsächlich Einzelhändler weigern Hochzeitstorten an homosexuelle Paare zu liefern! Dem sollte mit gesetzlichen Regelungen begegnet werden, dass die Einzelhändler an homosexuelle Paare liefern müssen. Unternehmerische Freiheit scheint ein Fremdwort in der Grünen zu sein, wenn es um die Vermittlung ihrer Ideologie geht.

Einen Link zum Propagandagesetz, der sich mit den Inhalten dieses Gesetzes beschäftigt, findet man hier:
Russland: belagertes Jugendschutzgesetz im Wortlaut

Edit:
Ein weiterer Link zum Propagandagesetz: Das russische “Anti-Homosexuellen-Gesetz”

Die Frage ist nun, was ist deutsche Propaganda und was nicht? Sucht man nach dem Propagandagesetz in einer gängigen Suchmaschine, bekommt man zumeist Aussagen zu sehen, die eine extreme Schwulenfeindlichkeit suggerieren und Russland eine schwulenfeindliche Gesetzgebung attestieren. Das passt aber zur momentanen anti-russischen Stimmung.

Dann wird es sehr merkwürdig: „Genderkritik gäbe es erst seit AfD und Pegida.“ Selbst der Vatikan und auch Alice Schwarzer seien nun bei der Genderkritik dabei. Entweder hat da jemand geschlafen und schlecht geträumt oder die komplette Wahrnehmung ist im Argen.

Die Einleitung zur ersten Veranstaltung dieser Art ist damit am Ende. Es werden weitere Veranstaltungen z. B. bei der Böllstiftung angekündigt. Die Heinrich-Böll-Stiftung „beglückt“ und immer wieder mit unwissenschaftlichen Texten gegen die Männerrechtsbewegung und Feminismuskritiker.

Aktivitäten und Umgang mit der Anti-Emanzipationsbewegungen in Deutschland und Europa

Das Thema wurde völlig verfehlt. Es gab keine tatsächlichen Informationen.

Den Journalisten Peter Gerhardt habe ich irgendwie verschlafen. Ich weiß nur, dass er an seinen Kollegen nicht viel Gutes gelassen hat. Das ist allerdings in Zeiten, in denen Blogs die einzige Möglichkeit bieten, sich umfassender zu informieren, kein Wunder. Es folgte der Moderator Kai Gehring, ebenfalls MdB (Mitglied des Bundestages).

Zunächst lief ein kurzer Film. Es wird behauptet, dass „schwul„, das am meisten verwendete Schimpfwort sei. Wie er das herausgefunden haben will, wir werden es nicht erfahren. Verdammte Scheiße, aber auch! (Ups, da ist mir mein Favorit für diese Frage doch glatt herausgerutscht!)

Akif Piricci kommt im Film zu ehren. Politisch unkorrekt und etwas derber wie immer. Inhaltlich sagt er allerdings nur aus, dass er es verurteilt, dass die Realität umgedreht werden soll: Familien seien zunächst ein heterosexuelles Konstrukt und danach käme lange nichts mehr. Es würde aber versucht, die Realität umzudrehen. Man kann sich an der Ausdrucksweise von Akif Pirincci stören, aber inhaltlich ist an dieser Aussage nichts zu kritisieren. Man könnte vielleicht nachfragen, ob es inhaltlich hinkommt oder ob es übertrieben ist. Schwulenhetze sehe ich hier aber nicht.

Es wird auch nicht über diesen Ausschnitt gesprochen. Er wird einfach gezeigt und wie die Zitate, die Volker Beck gebracht hat, unbelegt dem dankbaren Publikum als Beweis für anti-feministischen, homophoben Hass (die Feministin kommt ohne das Wort Hass nicht mehr aus) hingeworfen. Das Publikum ist ja schon im Vorfeld eingeebnet worden. Er verbindet „schwulenfeindliche Aussagen“ direkt mit der Kritik am Feminismus. Schließt man nun weiter, bedeutet dies, dass Kritik an der Regenbogenpolitik direkt und immer Kritik am Feminismus bedeutet. Auch wenn die Verknüpfung beider Gruppen zunächst vorteilhaft für beide aussieht: Sie ist es nicht. Ich sage es erneut: Schwule sind nach wie vor Männer und Feministen sind männerfeindlich.

Kritik an den Bildungsplänen, dem Feminismus, der „Queer-Politik“ wird weiter generell als „reaktionäres Geschwurbel“ abgetan. Es wäre für eine demokratische Partei verpflichtend, sich mit den Meinungen und Aussagen zu beschäftigen, anstatt sie einfach so mit zwei Worten wegzuwischen.

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Kai Gehring unterteilt die Kritiker in drei Gruppen:

  1. religiös Motivierte
    Diese Gruppe bezeichnet er als größte Gruppe, die am besten vernetzt ist.
    Hier finden sich dann bei ihm evangelikale und fundamentalistisch katholische wieder.
  2. Intellektuelle
    Mit Intellektuellen meint er „Maskulinisten“ (ja, der Ausdruck ist falsch) und Journalisten.
    Wer hier eine Inkonsistenz zu den Aussagen der Böll-Stiftung findet, für die „Maskulinisten“ eher schlichte Menschen darstellen, liegt richtig. Aber immerhin: Die „Maskulinisten“ sind schon einmal intellektuell.
  3. politisch Motivierte
    Er spricht von politisch Motivierten gegen die „emanzipatorische Bewegung“, gegen „emanzipatorische Gleichstellungsgesetze“.

Der Ausdruck Maskulinist wird durchgängig falsch in der ganzen Veranstaltung für Maskulisten benutzt. Dies zeigt, wie sehr man sich mit dem Gegenstand der Veranstaltung auseinandergesetzt hat: Gar nicht. Maskulisten gelten wegen ihrer Bildungsplan-, der Gender- und Feminismuskritik als homophob und direkt – Nazikeule! – auch rechts. Anti-feministisch sind sie sowieso. Die Veranstaltung spricht also über Menschen und ihre Einstellungen ohne sich mit ihnen auseinandergesetzt zu haben – weder konkret noch abstrakt.

Der Ausdruck „emanzipatorisch“ ist zumeist im linken Spektrum zu finden. Dieser Ausdruck fiel an unterschiedlichen Stellen. Gerade Linksextremisten benutzen dieses Wort inflationär. Die Kreis der angebrachten und angeblich korrekten Kritik und Behandlungsweise von Kritikern schließt sich hier endgültig mit den linksextremen Gegendemonstranten auf Demonstrationen gegen die Bildungspläne.

Es kommt ein weiterer Film in dem lustige, bunte Schwule auf dunkle, skinheadartige Homophobe treffen. Einfacher kann man schwarz-weiß bzw. „bunt wie der Regenbogen“-schwarz nicht malen. Auch hier kommt erneut Akif Pirincci zu Wort.

Kai Gehring problematisiert die gesellschaftliche Mitte. Es ist angekommen, dass die Mitte der Gesellschaft etwas gegen die Politik der Grünen hat. Wenn wir es zusammenfassen: Kritisch sind also christliche Gruppierungen, Intellektuelle und die gesellschaftliche Mitte insgesamt. Die unteren Gesellschaftsschichten fallen weg, weil diese doch – so sagt man – an die „Rechten“ fallen. Folgert man dies, dürfte die Luft für die Grünen dünn werden. Leider ist die Politik der Sexualaufklärung und des Regenbogens bis tief in die EU verwurzelt.

Neben dem bösen Russen ist auch immer wieder Frankreich zu Gast. Dort gab es Großdemos gegen homosexuelle Ehen, die gezeigt haben, dass ein großer Teil der französischen Gesellschaft homophob sein muss. Interessant ist nur, dass hier ganz direkt gegen Russland und auch Frankreich bzw. gegen deren „gesellschaftliche Mitte“ polemisiert wird.

Der Moderator stellt nun die Frage in den Raum, woher die Seite der Kritiker ihre Gelder für ihre zum Teil öffentliche Kritik her nimmt. Nun, zum einen sind die Möglichkeiten der Kritiker extrem eingeschränkt, die Gelder sind nicht vorhanden und zum anderen sollte er sich fragen, ob die Kritiker eine solche Veranstaltung durchziehen können, wie die Grünen an dieser Stelle.
Es gab ein kaltes Buffet, Kaffee und Getränke für jeden, es gab Flyer usw. Das sind Dinge von denen die „Maskulinisten“, die Feminismuskritiker und andere träumen.

Der von mir zunächst fast überhörte Peter Gerhardt kommt erneut zu Wort. Er schildert, dass z. B. in Litauen Schwule, Lesben, Transsexuelle usw. gar keine andere Chance hätten als sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen: Alleine seien sie zu wenig. Hier zeigt sich die gesellschaftliche Relevanz sehr deutlich. Einzeln sind sie für eine Relevanz viel zu wenig und objektiv sind sie es auch gemeinsam.

anne-twitterImmerhin sagt er, dass es gut sei, wenn jemand wie Akif Pirincci zu Wort kommt. Zumindest einer scheint ansatzweise das Prinzip der Meinungsfreiheit verstanden zu haben. Er kritisiert aber die Medien, weil dort angeblich in jeder Talkshow mind. „Drei Homohasser auf 2 Personen der Queerbewegung treffen“. Hasser sind für die Queerleute alle, die Kritik äußern. Eine Quote von 3 : 2 ist für die Queerleute doch schon eine extrem gute. Sie sollten sich ihre gesellschaftliche Bedeutung einmal ansehen. Außerdem scheint diese Aussage wieder völlig aus der Luft gegriffen zu sein. Eine Erhebung dazu gab es bestimmt nicht.

So langsam ist es Zeit für Frau Wizorek. Wir müssen doch sehen, dass sie auch etwas anderes während der Veranstaltung tut, außer zu twittern.

Angriff auf Gender-Konzepte

Anne Wizorek, die als Netzfeministin und Medienberaterin, vorgestellt wird, darf sich bald offiziell in Regierungskreisen bewegen. Auf der Veranstaltung wurde angedeutet, dass sie bald im Frauenministerium als Sachverständige, die den zweiten Gleichstellungsbericht mitverfasst,  zu finden sein wird. Dann hat sie es ja als Studienabbrecherin geschafft, ohne eine weitere Qualifikation als die des Twitterns zu besitzen. Ihr Buch ist weder inhaltlich noch sprachlich eine Offenbarung. Hat jemand Patriarchat gesagt?

Die Inhaltlosigkeit wird sich auf dieser Veranstaltung fortführen. Zu den Äußerungen von Anne Wizorek fehlen mir Notizen. Ihre Äußerungen beschränkten sich auf Neue-Medien- und Social-Media-Gefasel. Sie hatte keine Inhalte zu bieten. Auf die Frage nach der „neuen Rechten“ wusste sie zwar viele Worte von sich zu geben, diese hatten aber allesamt nichts mit der Frage zu tun. Es wirkte so, als sei ihr der Begriff völlig fremd. Auch in dieser Antwort ging es wieder um Social Media. Es ist schon phänomenal, wie man sich über die einzige Fähigkeit des Twitterns finanziell in den politisch relevanten Kreis kommen kann. Das geht allerdings nur als Frau. Ganz ohne Quote.

Von den Aussagen Frau Wizoreks habe ich mich nur „…am Stimmtisch ausgekotzt…“ und “ ‚Don’t read the comments!‘ ist nicht umsonst das Mantra der Netzkultur!“ aufgeschrieben. Am zweiten Satz wird erneut der Umgang mit Kritik deutlich: Man selbst ist ja im Besitz der Wahrheit. Was soll man sich da noch mit den Meinungen anderer beschäftigen?

Frau ProfessXYZ Sabine Hark, Professorin für das extrem wichtige Fach „interdisziplinäre Frauen und Geschlechterforschung“ an der TU Berlin kommt dann auch zu Wort: Sie stellt fest, dass Gender als aufgezwungen wahrgenommen wird. Woran mag das wohl liegen? Vielleicht daran, dass über 98 {6c79e98453dbf2f5858ae679dab39f6c5ae7a5960e099204cbf24652808b0c3c} der Menschen sich mit ihrem Geschlecht wohlfühlen?

Wizorek plappert dann irgendwann etwas darüber, dass anti-feministische Artikel immer für Clicks gut seien und immer aus der Schublade genommen werden würden, wenn dem Journalisten gerade nichts anderes einfiele. Damit zeigt sie, dass sie überhaupt keine Ahnung von Medien hat. Ich habe genug feminismuskritische Artikel verfasst und es ist anstrengend, dafür zu sorgen, dass sie eine gewisse Verbreitung finden. Die Aussage der Frau Wizorek ist Blödsinn. Sie fragt sich laut, wo denn im Vergleich zu feminismuskritischen Kolumnen die feministischen Kolumnen seien und wittert wieder einmal „strukturelle Diskriminierung“.
Die Antwort ist einfach: Die gesamte Medienlandschaft ist feministisch. Es bedarf keiner feministischen Kolumne.

Außerdem erklärt sie uns, dass Feminismuskritik und Rassismus verwandt seien. Da ist sie dann wieder die Nazikeule für die Feminismuskritik. So langsam wird es langweilig. Schade nur, dass es so viele glauben.

Frau ProfessXYZ Hark vergleicht das Gendern der Sprache mit der Einführung von Anglizismen. Dieser Vergleich tut extrem weh und zeigt, dass sie mit Sprache völlig überfordert ist. Das Gendern macht die Sprache kaputt und führt eine Teilung der Geschlechter sprachlich und gedanklich ein. Das ist etwas anderes als wenn man einen englischsprachigen Ausdruck eindeutscht. Der eingedeutschte Ausdruck erweitert zumeist die Sprache und macht sie nicht kaputt.

Dass sie ihre Professur nicht umsonst hat, wird an der Feststellung „Wisssenschaft und Medien funktionieren unterschiedlich“ deutlich. Das tun Fahrräder und Autos auch. Werde ich jetzt Professor?

Jetzt war es an der Zeit, Anne Wizorek nach der „Neuen Rechten“ zu befragen: Wie schon gesagt – sie versagt an dieser Stelle völlig. Es ist allerdings schon eine Kunst eine Frage mit so vielen Worten nicht zu beantworten und sein breitgefächertes Nichtwissen derartig zu kaschieren.

Alle sind an Vernetzung interessiert. Sie stellen fest, dass die Gegenseite viel mehr vernetzt sei als sie selbst. Dass dem  nicht so ist, habe ich mehrfach gezeigt. Die Vernetzung von Hannah Beitzer, der Partei die Frauen und bei NICHT-Feminist gab es die Feministische Stolpersteine – dort werden feministische Netzwerke deutlich aufgezeigt. Soviel zum Thema Netzwerke.
Es ist eben genau die Fähigkeit der Feministen, Netzwerke unabhängig von anderen politischen Interessen zu bilden, wenn es um den Feminismus geht.

Nach der Kaffeepause geht es dann weiter:

Sexualaufklärung: Selbstbestimmung, Toleranz und Vielfalt

Mir wird schon beim Titel schlecht. Zum Thema Sexualaufklärung kommen wir später.

Selbstbestimmung
– Selbsbestimmung ist nur für die politisch Korrekten vorgesehen. Selbstbestimmung für Kritiker der Genderpolitik ist nicht vorgesehen. Die Ansichten werden mit Rassismus in einen Topf geworfen und an jeder Stelle diskreditiert. Selbstbestimmung ist ein leeres Wort, wenn es über die Interessen von Homo-, Trans- und Intersexuellen geht. Schon Volker Beck hat in der Einleitung davon gesprochen, dass Kritik an den Vorhaben zurecht so behandelt werden würde, wie es der Fall ist.

Toleranz und Vielfalt

– Toleranz und Vielfalt? Was ist daran tolerant, wenn man ständig auf Leute losgeht, die eben nichts mit Homosexualität anfangen können? Homosexualität muss man tolerieren – und das ist nicht genug: sie wollen, dass man es akzeptiert, also praktisch übernimmt. Wenn man als Heterosexueller sagt: „Müssen die beim CSD so derartig offensiv mit ihrer Sexualität umgehen?“, ist man homophob. Nein, man muss weder einen Hass noch Angst auf Homosexuelle haben, man kann auch etwas einfach nur so ekelhaft finden, weil die Natur einem Heterosexualität mitgegeben hat. Dennoch kann man Homosexualität dann tolerieren.

Was ist daran Vielfalt, wenn man nur die eigene politisch korrekte Meinung zulässt? Schon die Überschrift ist ein Musterbeispiel an Propaganda. In Wirklichkeit werden die Tatsachen herumgedreht. Unsere westliche Kultur ist schon so lange tolerant gegenüber Homosexuellen. Es sollte nur aufgepasst werden, dass das ganze nicht kippt, weil die Regenbogenfraktion die Gesellschaft mit ihrem Geheule flutet.

Zurück zur Veranstaltung:

Es ist wieder Zeit für ein Video. Im Video wird ganz lustig gezeigt, wie absurd die Vorurteile gegenüber Regenbogenfamilien seien, wenn man die Rollen einfach umdreht und eine Regenbogenfamilie kritisch gegenüber einer heterosexuellen Familie sein lässt. In der Veranstaltung werden alle altbekannten rhetorischen und stilistischen Tricks verwendet, um die Heilsbotschaft des Feminismus an den Mann zu bringen. Man hat sogar daran gedacht, Mädchen nicht Seilchen hüpfen, sondern Fußball spielen zu lassen. Bunt und vielfältig ist das nicht – eher öde und einfältig. Aber die Botschaft stimmt: Sie ist so dermaßen politisch korrekt…

Die Moderatorin dieses Teils – Beate Walter-Rosenheimer auch MdB – spricht ebenfalls von Hass und Aggression. Ohne die Ausdrücke Hass und Hate Speech kommt tatsächlich keine Feministin mehr über die Runden. Es fallen auch wieder die altbekannten Namen Pirincci, Kelle, Beatrix von Storch und AfD. Es werden wieder Anführungsstriche in die Luft gemalt. Das ist mittlerweile en vogue.

Frau Professor Dr. Daphne Hahn, Vorsitzende von Pro-Familia, gibt einige Dinge von sich, die in der Wortflut und den hohlen Phrasen untergehen:

Sie erwähnt immer wieder WHO als vorgebende Institution, wie Aufklärung zu sein hat und sagt mal eben im Nebensatz, dass Aufklärung vor dem Kindergarten zu beginnen habe. Das passt sehr gut zu der Aussage der WHO, dass Aufklärung mit der Geburt stattfindet. WHO-Standards (S. 32 im PDF) Solche Aussagen gehen (absichtlich) unter. Ich kenne niemanden, der es gutheißt, schon Säuglinge durch Aufklärung zu sexualisieren – außer Feministen und Buchstabenmenschen (LGBTI…)

Desweiteren fordert sie „reproduktive Rechte für alle. Das bedeutet nichts anderes, als dass sich alle Fortpflanzen dürfen sollen, wie sie wollen. Dies kann nur unter Ausnutzung neuer Technologien – künstliche Befruchtung usw. – geschehen. Man will sich über die Natur hinwegsetzen und vergisst dabei, dass niemand ein Recht auf ein Kind hat. Mit diesen Forderungen bewegt man sich in radikalfeministischen Sphären a la Shulamith Firestone. Allein der Ausdruck „reproduktive Rechte“ zeigt die Wertschätzung von Kindern.

Anne Wizorek hat in einem Tweet während der Veranstaltung festgestellt, der Beitrag von Laurel Braddock sei der Interessanteste gewesen. Ich selbst fand den Auftritt neben dem der Wizorek am ödesten. Sie hat auch völlig irreale Vorstellungen. Fordert sie doch mehr LGBT…-Clubs, damit Jugendliche besser Hilfe finden können. So richtig lebt sie aber nicht in der Realtität. Es schließen immer mehr Clubs für die „durchschnittlichen Kinder“ und sie fordert Clubs für 0,2 {6c79e98453dbf2f5858ae679dab39f6c5ae7a5960e099204cbf24652808b0c3c} der Kinder?

Ach so: Die Meinungen seien lauter geworden. Laute Meinungen. Was immer sie auch damit meint.

Dann kam Detlef Mücke von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft zu Wort. Er ist schwuler Lehrer, der sich schon in den 70er Jahren als schwul geoutet hat. Seitdem kämpft er für die Aufnahme von „Lebensrealitäten der lsbti in die Rahmenlehrpläne für Schulen“ (lsbti – Lesbisch-schwul-bisexuell-trans-und-intersexuell). Er zeichnete im Vergleich zu allen anderen ein positives Bild, da viele Fortschritte gemacht worden seien. Positiv für die lsbti und Feministen.

Er sprach von der Verankerung der Sexualaufklärung auch in der Ausbildung für Erzieher. Klar, will man eine Ideologie verbreiten, müssen auch die, die die Ideologie verbreiten sollen auf Linie gebracht werden. Er erwähnte weiter die Bundeszentrale für politische Bildung. Mir ist die BPP durch die Veranstaltung zu Familien mit Birgit Kelle näher bekannt. Auch dort war das Publikum – wie hier – überwiegend schwul. Was sehr befremdlich war, wenn man bedenkt, dass man sich auf einer Veranstaltung zum Thema Familie befunden hat.

Das „lsbti*“ mittlerweile sogar berücksichtigt werden wollen, wenn sie nicht da sind, zeigt ein Absatz aus einem Dokument, das man sich auf den Seiten der schwulen Lehrer herunterladen kann und unter dem Namen der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) erschienen ist:

Ein Hinweis fehlt in den Rahmenlehrplänen völlig:
Unterrichtsgestaltung und Auftreten der Lehrkraft muss berücksichtigen, dass sich unter den Lernenden immer auch jene sich befinden, die lesbisch, schwul, bi, trans* oder inter* sind.
Ihre Nicht-Sichtbarkeit, ein besonderes Merkmal der Diversity-Dimensionen dieser Schülerinnen und Schüler, darf nicht rechtfertigen, dass ihr Nicht-Vorhandensein unterstellt wird, sie marginalisiert oder gar diskriminiert werden. Dieser Anspruch an Schule und Unterricht sollte im Teil A deutlich verankert werden.

Zwischendurch wurde immer wieder auf eine Veranstaltung der „Besorgten Eltern“ hingewiesen. Dies ist ein Verein, der den Bildungsplänen kritisch gegenüber steht und dementsprechend bei den Grünen als homophob gilt. Der Termin für diese Veranstaltung wurde dann auch von Juni auf Juli korrigiert, damit die Gegendemonstrationen auch bloß zur richtigen Zeit stattfinden. Ich kenne das aus dem Newsletter der Linken: Dort wird ständig auf Demos aufmerksam gemacht und damit indirekt zu Störungen aufgerufen, die auch zumeist gewaltitätig ablaufen. Es werden teilweise sogar Busfahrten für die Gegendemos organisiert.

Hier ist es dasselbe. Man ruft zu Gegendemos auf. Da bekommt die Aussage von Volker Beck, dass die Art und Weise, wie man mit Kritikern umgeht, ganz andere Dimensionen. Hier wird zwar nicht direkt zu Gewalt aufgerufen, sie wird aber indirekt in Kauf genommen.

Anschließend wurden die „Sexkoffer“ vorgeführt. Es wird ein harmloser Koffer aus dem Bereich Kindergarten gezeigt. Ich finde allerdings, dass sich Kinder, die nicht davon berührt sind, nicht mit bestimmten Themen auseinandersetzen müssen.
Natürlich hat man einen harmlosen Koffer genommen, der in Berliner Kindergärten Anwendung findet. Während der kurzen Vorführung der Koffer heißt es erneut: „Aufklärung muss früher stattfinden!“ Als Anmerkung: Wir befinden uns mit dem Koffer in der Kindergartenzeit. Was ist früher als Kindergartenzeit? Die meinen das tatsächlich ernst mit der Aufklärung ab Geburt.

An irgendeiner Stelle ging es auch darum, dass es sich bei Gender Studies um das Infragestellen der Heterosexualität und der Vater-Mutter-Kind-Konstellationen geht. Dementsprechend wären Gender Studies als direkte Bedrohung von Familien und Gefahr für die Gesellschaft zu sehen. QED.

Es ist erschreckend, dass eine Partei, die „ein etwas engeres Verhältnis“ zur Pädophilie hat, es sich wagt, solche Forderungen zu stellen. Anhand meines Sohnes sehe ich, dass Kinder oftmals nicht durch ihre Lehrer aufgeklärt werden möchten und dies als Belästigung empfinden. Es geht durchaus als sexuelle Belästigung durch. Wie kann eine Partei, die derartig vorbelastet ist, auf den Zug der Frühsexualisierung aufspringen?

Wie soll sich die Aufklärung von Kindern auswirken, die noch überhaupt gar nichts mit Sexualität zu tun haben?

Ich musste dann leider die Veranstaltung verlassen. Es war mir letztendlich zu viel der Gehirnwäsche. Es wurden keine Informationen gegeben, es wurden Phrasen übermittelt, die das bereits vorhandene feministisch-queere Weltbild kritiklos in den Köpfen festigen sollte. Ich musste da raus. Ich bin in manchen Beziehungen etwas empfindlich.

Fazit:

Es ist schwer in der Mode Anführungsstriche in die Luft zu malen und von Maskulinisten zu sprechen. Das haben alle Personen, die auf dem Podium saßen getan. Immerhin werden diese Maskulinisten mittlerweile als Intellektuelle eingestuft.

Die Grünen zeichnet eine Arroganz aus, die ihresgleichen sucht. Der politische Gegner wird nicht näher untersucht, die Argumente werden ignoriert. Deutlich wird dies daran, dass Argumente gegen die Bildungspolitik mit Rassismus und Feminismuskritik in einen Topf geworfen werden. Sämtliche Namen, die in ihrer Kritik durch die Öffentlichkeit bemerkt werden, schmeißt man  hinzu,  um zeitgleich zu behaupten, man habe die gesellschaftliche Mehrheit hinter sich.

Viele Dinge werden zwar im Nebensatz genannt, die ausführliche Wahrheit aber wird verschwiegen. Man zeigt z. B. die harmlos erscheinenden Aufklärungskoffer für die Kindergärten, verheimlicht aber die Koffer für die älteren Kinder. Bei den Koffern für die Kitas: Ich glaube nicht, dass es für Kindergartenkinder ohne reales Beispiel interessant ist,  zu wissen, was eine Regenbogenfamilie ist. Die Grünen sind aber der Ansicht, dass Aufklärung mit der Geburt beginnen muss: Sie beziehen sich ständig auf die WHO.

Es geht auch keineswegs um die Interessen und die Bedürfnisse der Kinder, wenn man von Sexualaufklärung spricht. Es geht um die Vermittlung des Bildes der Vielfalt und der „Farbenfröhlichkeit“ durch Regenbogenfamilien. Dabei bügelt man, wenn nötig, auch über die die Empfindungen der Kinder hinweg. Kinder sollen möglichst früh sexualisiert werden. Diese Sexualisierung wird hier allerdings unter dem Deckmantel der Sexualaufklärung verkauft.

Nehmen wir uns mal im Fazit die Zusammensetzung vor:

Wieviel Objektivität und wie wenig Eigeninteresse kann man bei einer solchen Besetzung des Podiums erwarten?

Dort saßen ausschließlich „Betroffene“ herum. Welche Botschaft erwartet man dann? Die Meinungsmache dieser Minderheit funktioniert perfekt. Ich musste die Veranstaltung für mich abbrechen, weil es zu viel der Gehirnwäsche für mich war. Es wurden nahezu ausschließlich bekannte Phrasen vermittelt, die erneut gänzlich ohne Belege auskamen. Es wurden angebliche Zitate vorgetragen, von denen man weder Quelle noch Urheber erfuhr. Diese ließ man dann einfach in der Luft stehen, ohne auf sie einzugehen usw. Es war widerlich anstrengend.

Es wurde gar nicht der Versuch unternommen, sich mit kritischen Stimmen auseinanderzusetzen. So richtig deutlich wurde dies an der Nutzung des Begriffs Maskulinisten anstatt Maskulisten. Die haben keinerlei Ahnung, was Kritiker sagen und sehen auch gar keine Veranlassung, sich damit zu beschäftigen: Sie haben ja die einzig seligmachende Botschaft der Vielfalt und des Regenbogens.

Man war vielmehr damit beschäftigt, immer wieder dieselben Namen zu nennen, um diese zu diskreditieren: Sogar der Martenstein wurde genannt.

Besonders auffällig war die Russlandfeindlichkeit, die sich durch ständige Nennung Russlands als Finanzierer von allen möglichen internationalen regenbogenfeindlichen Organisationen stark bemerkbar gemacht hat.
Hadmut Danisch war auch da:
“Wer will die Uhr zurückdrehen?”

Die ScienceFiles kommentieren:

Gegenwind oder Gegensturm? Das Ende des Füllhorns

Gleichmaß fasst zusammen:
Ortstermin Berlin: Grüne diskutieren demokratische Geschlechterpolitik

Beim Feuerwächter gibt es auch einen Bericht dazu:
Wer will die Uhr zurückdrehen?

Bernhard Lassahn hat die Berichte von mir und Hadmut Danisch gelesen und kommentiert:

Falsche Freunde und falsche Feinde. Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge.

23 Gedanken zu „Die Grünen: Veranstaltung – „Strategien gegen Anti-Feminismus und Homophobie“

  1. Anne Wizorek, die selbst kein abgeschlossenes Studium ihr eigen nennen kann, ist ein interessantes Studienobjekt.

    Das Erschreckende an ihrem Persönchen ist nicht, dass sie alte Socken als frische Teebeutel verkaufen will, sondern dass das gelingen kann.

    Es braucht nur zwei Dinge:

    1. Das übliche Schweigen der Frauen (Mehrheit)
    2. Ein paar alberne Solidaritätsbekundungen, die schnell hingeschmiert sind „Klasse, Anne, weiter so !“

    Deshalb sehe ich mittlerweile Frauen stärker in der Verantwortung als Männer.
    Logisch ist es obendrein, weil nur Frauen anderen Frauen verbieten können für sie zu sprechen.

    Es ist doch auch seit Jahrzehnten die gleiche Masche.
    Mal sprechen sie für alle Frauen (mindestens für eine angebliche Mehrheit) oder für die Aufgeklärten (die anderen sind noch nicht soweit).

    1. Ja, wir sind perfekt aus gewissen gesellschaftlichen Belangen heraus gekickt worden. Es ist an der Zeit, dass sich auch die Frauen endlich wehren.

    1. Die Asexuellen sind uninteressant. Die Asexuellen lassen sich so schwer Sexualisieren. Sie haben Pech auf der ganzen Linie.

      Für den Feminismus zählt z. B. nur der Sex. Es wird alles Sexualisiert. Anders ist es mit den Regenbogenmenschen und den Transen auch nicht. 😉

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