Transsexualitäten im Deutschen Historischen Museum in Berlin

Mein Sohn war gestern im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Ich finde es ja gut, wenn er etwas für seine geschichtliche Bildung tun kann. Wenn ich aber anschließend eine Stunde darauf verwenden darf, ihm sexuell verwirrende Dinge zu erklären, finde ich das nicht mehr lustig.

Es geht um die Ausstellung HOMOSEXUALITÄT_EN. Es ist durchaus sinnvoll, über die Geschichte der Homosexualität aufzuklären. Warum man das aber offensiv mit einem Typ „mit Titten“ – ist auf dem Bild leider nicht so gut zu erkennen – bewerben und das auch schon 10jährigen Kindern aufzwingen muss, wenn diese das Deutsche Historische Museum besuchen, bleibt mir schleierhaft.

Eine Ausstellung des Schwulen Museums* Berlin und des Deutschen Historischen Museums mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung

Welche historische deutsche Persönlichkeit soll das eigentlich sein?

Diese Frage wird auch nicht beantwortet, wenn man sich den nachvollziehbaren Text zur Ausstellung ansieht:

Das Deutsche Historische Museum und das Schwule Museum* präsentieren vom 26. Juni bis 1. Dezember 2015 die gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder geförderte Ausstellung „Homosexualität_en“. Die Sonderschau bietet auf insgesamt 1.600 Quadratmetern 150 Jahre Geschichte, Politik und Kultur homosexueller Frauen und Männer in Deutschland. Sie legt dar, wie gleichgeschlechtliche Sexualität und nonkonforme Geschlechtsidentitäten von der Gesetzgebung kriminalisiert, von der Medizin pathologisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden. Sie zeigt die rechtliche Entwicklung des Paragraphen 175 des Deutschen Strafgesetzbuches auf, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, von seinem Inkrafttreten im Jahr 1872, über die massive Verschärfung während der NS-Zeit und seine Beibehaltung bis zur endgültigen Abschaffung 1994. Neben den gesellschaftlichen Repressionen widmet sich die Ausstellung auch der Lesben- und der Schwulenbewegung, die insbesondere seit der gesetzlichen Liberalisierung seit den 1960er Jahren an Dynamik gewannen und das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher Identität verändert haben.

Das ist ja auch alles verständlich, nachvollziehbar usw. Worum es aber letztlich geht, wird im Flyer zur Ausstellung deutlich.

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„Klappe“ Tür aus einer Berliner „Klappe“ (Treffpunkt von Schwulen für anonymen Sex), mit „Glory Hole“

Es geht letztlich um Sex und sexuelle Verirrungen. Nein, anonymen Sex halte ich nicht für normal und auch nicht erstrebenswert. Ich halte die offensive zur Schau Stellung von transsexuellen Menschen, die irgendwas zwischen den Geschlechtern sind, auch nicht für normal. Man Sohn hat das erste Mal einen Menschen gesehen, der sowohl männliche und auch weibliche Geschlechtsorgane hat. Kurz gesagt: Er war entsetzt und angeekelt.

Natürlich werden jetzt die Rufe laut, mein Sohn sei doch homophob und es käme durch meine Erziehung usw. Ich darf Euch aber verraten, dass ich ihm die Begrifflichkeiten zuvor alle aufgrund meiner Tätigkeiten im Web alle vorurteilsfrei erläutert habe. Natürlich nur im Rahmen seiner Aufnahmefähigkeit. Ich halte nichts davon Kinder mit „solchen Dingen“ zu überfordern. Daher bin ich auch gegen die Bildungspläne, wenn wildfremde Menschen Kindern Dinge über Sex aufzwingen. Durch die Reaktion meines Sohnes stelle ich insgesamt fest: Das, was als Homophobie oftmals gebrandmarkt, geächtet usw. wird, ist eine grundsätzliche Sache, die in heterosexuellen Menschen genetisch kodiert ist.

In meinem Alter ist man da abgebrühter. Ich kann mir auch durchaus solche Ausstellungen ansehen. Meine einzige Kritik ist aber die folgende:

Welchen Grund gibt es, Transen schon für Kinder in einem Museum offensiv auszuhängen?

Mein Sohn war zumindest sehr entsetzt und angeekelt.

Aber die Werbung tut ja ihr Übriges: Doppeldildos an S-Bahnhaltestellen.

Dass sich die Regenbogenfraktion damit keinen Gefallen tut, wird sie mal wieder nicht erkennen. Wie soll ich z. B. erklären, dass solche Dinge nicht schlimm sind und mein Sohn doch bitte, bitte tolerant sein soll? Seine erste Begegnung mit dem Thema wird er wohl mit Ekel und Erschrecken verbinden.

Auf dem Christopher Street Day benehmen sich Homosexuelle ja nicht lange: Dort will man auch schocken.

Wann begreifen die Regenbogenmenschen endlich, dass man durch das Schocken von Menschen nicht für Toleranz werden sollte? Aber hier ist auch wieder die Parallele der Regenbogenmenschen zu den Feministen mit ihren Slutwalks und gefärbten Achselhaaren: Man will schocken und ekeln.

So gibt das aber keinen mit einer weitergehenden Toleranz. Man sollte den Homosexuellen einmal verraten, dass sie sich über die Toleranz in Deutschland nicht beschweren konnten. Der Weg, den sie eingeschlagen haben, wird aber zu einer sinkenden Toleranz führen. Akzeptanz zu fordern ist dazu noch völlig absurd.

Wir leben in einer Welt, in der diskutiert wird, dass man nicht mehr Heavy Metal hören oder sich als Wikinger verkleiden darf, weil das irgendwelche Menschen „diskriminieren“ könnte. Die heterosexuelle Mehrheitsbevölkerung darf man aber mit Transenbildern in Museen schockieren. Solange es den Heterosexuellen trifft ist alles okay. Wenn man sich dies überlegt, wie viel Verständnis soll man dann bitte noch für Homosexualität und den ganzen Buchstabenmenschenkram aufbringen, wenn die einen doch sowieso nur schocken und anekeln wollen?

Warum hier Homosexualität mit Transsexualität vermengt wird, kann ich mir nur mit der größeren Schockwirkung erklären. Der durchschnittliche Schwule wird sich nämlich ebenfalls nicht durch das Plakat angesprochen fühlen. Welchen größeren Sinn haben „Transsexualitäten“ in Bezug auf eine Ausstellung, in der es um politische Dinge geht, die die Homosexualität betreffen?

Politische Forderungen über die Abbildung von „Glory-Hole-Türen“, Transen mit ihren zweigeschlechtlichen Geschlechtsteilen usw… Ja, ne – is‘ klar.

Ich sollte mal anfangen und alle Leute mit meinen sexuellen Vorlieben nerven.

Ich werde nicht auf Gegenartikel reagieren. Auch wenn diese „prominent“ verlinkt werden.

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