Zwangsorganspende – „überwältigende Mehrheiten“ in der Welt

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Zwangsorganspende – „überwältigende Mehrheiten“ in der Welt

Ich bin für die Organspende. Eine Zwangsabgabe der eigenen Organe durch Schweigen bei der Geburt, halte ich allerdings für verfassungswidrig und moralisch fragwürdig. Das sind moralisch-ethische Bedenken aufgrund von Meinungs- und Religionsfreiheit. Die Würde des Menschen geht über den Tod hinaus und für manche ist eine Beerdigung im vollständigen Körper halt mit Würde verbunden. (Ähnlich sehen es auch z. T. Verwandte.)

Die Welt spricht aber nun von einer „großen Mehrheit,

die für eine Neuregelung der Organspende ist. „Groß“ ist ein dehnbarer bzw. schrumpfbarer Begriff.

Vor der Sendung hatte Hirschhausen eine Umfrage beim Studiopublikum gemacht und eine große Mehrheit für den Vorschlag des Gesundheitsministers ausgemacht. Zum gleichen Ergebnis kam auch eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts civey im Auftrag von WELT.

Hier gaben 52 Prozent der Befragten an, für eine automatische Organspende zu sein.

Umfragen und Statistiken sind immer mit Vorsicht zu genießen. Oft werden sie fehlgedeutet oder direkt in der Fragestellung manipulierend erstellend. 52{6c79e98453dbf2f5858ae679dab39f6c5ae7a5960e099204cbf24652808b0c3c} sind allerdings KEINE große Mehrheit. Diese Formulierung ist ein weiteres Beispiel für Stimmungsmache durch die Presse. Diese Diskussion hat solche Methoden nicht verdient. Bei diesem Thema sollte man ohne solche Tricks arbeiten.

Es wäre ein Anfang, wenn diese 52 {6c79e98453dbf2f5858ae679dab39f6c5ae7a5960e099204cbf24652808b0c3c} (von was überhaupt?) sich erst einmal einen Organspendeausweis besorgen würden.

(…) Einen Organspendeausweis haben allerdings nur 36 Prozent aller Deutschen „Es gibt einen riesen Widerspruch zwischen dem erklärten und dokumentierten Willen“, stellt von Hirschhausen fest. (…)

Mit dieser Aussage hat er den Zorn der Welt auf sich gezogen. Wenn sich Pressevertreter ideologisch „angepisst“ fühlen, wird es bemitleidenswert. So wird es auch im Artikel der Welt. Normale Diskussionen sind in der momentanen Situation offenbar nicht mehr möglich.

 

4 Gedanken zu „Zwangsorganspende – „überwältigende Mehrheiten“ in der Welt

  1. Problematisch wird die ganze Sache auch dadurch: Was ist bei chronisch Kranken, die eine Krankheit haben, die den ganzen Körper gleichermaßen befällt, und die starke Medikamente nehmen müssen, die in allen Zellstrukturen des Körpers ankommen?
    Aus medizinischer Sicht fällt man dann eigentlich als potentieller Organspender aus. Genauso auch Leute, die durch Krebs sterben, wegen der möglichen Streuung.
    Aber, denkt man ehrlich, dass da einer im Zweifelsfall drauf schaut?
    Technisch hat man noch nicht einmal die Zeit dafür, um das herauszufinden, denn Organe müssen relativ bald nach dem Tod entnommen werden, sonst sind sie nicht mehr brauchbar.
    Bei Toden, die schon im Krankenhaus stattfinden, ist das leichter machbar, weil der Patient dann in der Regel schon ein paar Tage bekannt ist (und seine Krankenakte), schwer wird das aber, wenn man schlichtweg „einfach nur von irgendwem über den Haufen gefahren wird“.

    So eine automatische Registierung als Spender ist nur von Vorteil, wenn man davon ausgeht, dass alle gesund sind und in Frage kommen. Wie oft ist das heutzutage aber nicht mehr unbedingt gegeben?
    Deswegen dürfte auch die Blutspende schon so lange zu kämpfen haben. Bei denen ist’s ja noch schlimmer – ein Medikament, was man dauerhaft nehmen muss, und man fällt bei ihnen als potentieller Spender raus.
    Die Organspende ist zwar nicht ganz so strikt, trotzdem ist aber immer mehr davon zu reden, dass die Anzahl der Leute, die wirklich kerngesund sind und nicht mal Allergien gegen irgendwas haben, stetig schrumpft. Wenn Leute also immer öfter auch, bevor sie alt werden, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, dürfte das auch irgendwann bei der Organspende ankommen – einfach, weil man kein „geeignetes Material“ zum Verpflanzen hat.
    Da kann man sich tausend Mal wünschen, dass da mehr ‚reinkommt – wenn die allgemeine Gesundheit der Leute nicht den Qualitätsansprüchen entspricht, dass man guten Gewissens ihre Organe nach dem Tod noch an jemand anderen „weitergeben“ kann, dann helfen diese Wunschträume und jedes Brecheisen, was diese vorantreiben sollen, gar nicht weiter.
    Immerhin müssen die Mediziner das auch verantworten können!

  2. Im Jahr 1996 sah ich den Film „Das wissen vom Heilen“ im Kino. Eine Doku über den Tibetischen Heiler, der auch Leibarzt des Dalai Lama war. Er sagte im Film, es gäbe Bereiche wo die westliche Medizin Vorteile habe und Bereiche, wo die östliche (ganzheitliche) Medizin Vorteile habe. Diese Aussage habe ich all die Jahre im Hinterkopf gehabt. Seit zwei Jahren denke ich, Tenzin Choedrak meinte unsere Zahnmedizin.
    Aus ganzheitlicher Sicht muss man Karma und Wiedergeburt mit berücksichtigen. Ein gewaltsamer Eingriff in den menschlichen Körper schlägt oft zurück und zwar in Form von Leid. Leid, das unnötig gewesen wäre.
    Helmut aus Gelsenkirchen brach am Urlaubsort in Kroatien zusammen. Er wurde ins örtliche Krankenhaus eingewiesen und am Leben gehalten. Die haben ihn dann mit den Hubschrauber in die nächste große Klinik fliegen lassen. Dort (in Split) kam man zu dem Schluss, die nötige OP wäre vor Ort nicht machbar. Also wurde Helmut mit einem eigens bereitgestellten Flugzeug nach München geflogen. Dort erfolgte eine elfstündige OP. Ich traf zwei Wochen später seine Frau. Sie kam gerade aus München und hatte den Eindruck, Helmut hätte sie sogar erkannt. Etwa zwei Wochen später wurden die Geräte abgestellt.
    Mit dem aktuellen Gesetzesentwurf hätte Helmuts Leid eventuell einen Sinn gehabt. In München stehen die Connections für Organspende sicher besser als in dem Randprovinzen des Imperiums.
    Kennt eigentlich noch jemand den Film Fleisch mit Jutta Speidel?

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